Schulärzte-Aus wäre Angriff auf die Männergesundheit

Für männliche Jugendliche sind Schulärzte oft über Jahre hinweg die einzigen Ansprechpartner.
Für männliche Jugendliche sind Schulärzte oft über Jahre hinweg die einzigen Ansprechpartner. Die Presse
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Analyse. Der Gemeindebund will Schulärzte abschaffen und stattdessen die Eltern stärker in die Pflicht nehmen. Eine unrealistische Forderung mit einem allzu durchsichtigen Motiv.

Im Zuge des Erwachsenwerdens gibt es bei Männern eine Zeitspanne, in der das Gehirn – wie es Urologen passenderweise nennen – „wegen Umbauarbeiten vorübergehend geschlossen“ ist. Auch bekannt als Pubertät.

In dieser Phase, also etwa zwischen dem 12. und 17. Lebensjahr, sind die Jugendlichen für das Thema Gesundheit kaum zugänglich, schon gar nicht für Vorsorge. Dabei kommt es gerade in diesen Jahren häufig zu Störungen in der Sexualentwicklung. Schlechte Ernährung und Übergewicht beispielsweise führen oft zu einem niedrigen Testosteronspiegel. Ansteckende Geschlechtskrankheiten, Krampfadern und Knoten können unbehandelt sogar Unfruchtbarkeit zur Folge haben.

Gesprochen wird kaum darüber, dabei sind mehr Männer betroffen, als man meinen könnte. Denn anders als Mädchen, die zumeist vom Kinderarzt volley zum Gynäkologen wechseln, haben Buben von ihrem 12. bis zum 18. Lebensjahr, wenn sie wegen der Musterung beim Bundesheerarzt vorstellig werden, oft einen blinden Fleck in ihrer Gesundheitsvorsorge – in dem Erkrankungen entstehen können, für deren Behandlung es dann zu spät sein kann.

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