Sport-Club: „Herz bewegt“ bewegt Fahrräder – und Herzen?

Radeln im Wienerwald: Nach der Steigung ist vor der Steigung.
Radeln im Wienerwald: Nach der Steigung ist vor der Steigung. (c) Benedikt Kommenda
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Gemeinschaftsaktionen sind etwas Wunderbares. Sie haben nur einen großen Nachteil: Man sollte sie gemeinsam machen. Ich mag das ja nicht so gern. Manchmal muss es trotzdem sein.

Zum Beispiel bei der „Tour de Herz“, einer von „Herz bewegt“ organisierten Wohltätigkeitsveranstaltung am 15. Juni. Sie kommt herzkranken Kindern zugute, die in ihrer Heimat keinen Zugang zu lebenswichtigen Operationen haben. Herbert Witschnig hat sie mit Monika Sacher ins Leben gerufen, nachdem er in Österreich am Herzen operiert worden ist. Es ist eine keineswegs zwingende, aber recht geschickte Kombination aus Sport und Spendensammeln: Die Teilnehmer melden sich für eine Strecke längs der Donau zwischen Passau und Wien von bis zu 310 Kilometern an und bitten in ihrem Bekanntenkreis um Spenden, die in Summe zumindest die anvisierten Kilometer in Euro aufwiegen sollen.

Man kann nur hoffen, dass das Gedanken-Perpetuum-mobile, das hinter der Idee steckt – Radeln bewegt dein Herz, dein Herz bewegt dich, du bewegst Bekannte, deren Spende bewegt dich usw. –, sich dann beim stundenlangen Treten widerspiegelt und die Kraft nie schwinden lässt. Zugleich darf man aber auf die Organisation bauen, die für Guides, Verpflegung und bei Bedarf für das Service an Rad oder Radler sorgt (www.herzbewegt.at ). Allein wäre das nicht so einfach.

Christoph Kopf, einer der radkräftigsten Unterstützer der Aktion, organisiert schon jetzt via Facebook Trainingsfahrten, mit denen die Teilnehmer ihre Ausdauer steigern sollen. Ich mach das vorerst lieber allein, indem ich jeweils eine eigene Strecke in gleicher Länge (und mit ein paar Höhenmetern mehr) fahre: Bei der ersten solchen Gelegenheit war es meine Hausrunde von der südlichen Grenze Wiens über Gaaden, Klausen-Leopoldsdorf, Pressbaum, Breitenfurt und zurück.

Missverstehen Sie diesen Text bitte nicht als Bettelbrief, ich krieg sonst Stress mit meinem Berufsethos und meinem Chef. Aber mitradeln könnten Sie ruhig!

E-Mails an: benedikt.kommenda@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.04.2019)

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