Schneeverwehungen im Osten, Unfallserie in OÖ

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Mehrere Straßen im Burgenland sind gesperrt. Die Feuerwehr ist im Einsatz. In OÖ ereigneten sich mehrere Unfälle. Notquartiere in Wien sind voll.

Nach den Schneemassen der vergangenen zwei Tage hat sich die Lage im Burgenland Freitagmittag noch immer nicht entspannt. "Besonders die Bezirke Neusiedl am See und Eisenstadt haben nun mit starkem Schneefall und Wind zu kämpfen. Die Einsätze der Kameraden reißen einfach nicht ab", teilte ein Sprecher der Feuerwehralarmzentrale Burgenland mit. Mit Stand von Freitag 11 Uhr, waren es seit Mittwoch um 22 Uhr 200 Einsätze.

Einige Wehren mussten am Freitag zu mehreren Fahrzeugbergungen ausrücken. "Kaum sind wir mit der einen Bergung fertig, kommt schon die nächste", schilderte ein Feuerwehrmann.

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Schneeverwehungen

Aufgrund des Wetters kam es auf zahlreichen Straßen laufend zu Straßensperren. Schneeverwehungen machten es den Auto- und Lkw-Fahrern schwer, viele blieben hängen. Auf der B50 zwischen Eisenstadt und Jois kam es laufend zu Unfällen. Ein Auto landete zwischen Breitenbrunn und Purbach auf dem Dach. Der Lenker blieb jedoch unverletzt, hieß es aus der Landessicherheitszentrale. Generell wurde zunächst niemand - trotz der hohen Zahl an Verkehrsunfällen - verletzt.

Freitagmittag waren die Ein- und Ausfahrten auf der Ostautobahn A4 in Fahrtrichtung Ungarn zwischen Weiden und Gols gesperrt. Auch die B50 wurde zwischen Schützen am Gebirge und der Anschlussstelle Eisenstadt Ost gesperrt. Ebenfalls nicht möglich war das Fahren auf der B10 zwischen Zurndorf und Nickelsdorf sowie zwischen Parndorf und Neudorf. In allen Fällen waren Schneeverwehungen der Grund. Wegen Schneeglätte wurde die B50 zwischen Mattersburg und Sieggraben gesperrt.

Unfälle in Oberösterreich

Bei Unfällen auf Schnee-oder Matschfahrbahn sind in Oberösterreich sechs Menschen verletzt worden. Am Freitag gegen 6.25 Uhr kam ein 32-Jähriger in Tarsdorf (Bezirk Braunau) auf der Weilharter Landesstraße (L501) mit seinem Pkw ins Schleudern. Er stieß mit dem linken Fahrzeugheck gegen ein entgegenkommendes Auto, das von einer 41-Jährigen gelenkt wurde. Beide kamen verletzt ins Krankenhaus, teilte die Polizei-Pressestelle mit.

Zuvor rutschte eine Frau kurz nach 6 Uhr in Wartberg ob der Aist (Bezirk Freistadt) auf der Königswiesener Straße (B124) mit ihrem Pkw aus und prallte gegen den Mast einer Straßenbeleuchtung. Sie erlitt eine Kopfverletzung und musste vom Notarzt versorgt werden, so die Feuerwehr, die das Auto barg.

Bereits am Donnerstag geriet eine 42-Jährige in Waldneukirchen (Bezirk Steyr-Land) auf der gleichnamigen Landesstraße mit ihrem Fahrzeug ins Schleudern und prallte in das entgegenkommende Auto eines 40-Jährigen. Beide Lenker sowie der Sohn der 42-Jährigen wurden verletzt, an den Pkw entstand Totalschaden. Ein 39-Jähriger, der hinter dem Wagen der Frau fuhr und sein Auto in den Straßengraben lenkte, um nicht aufzufahren, blieb unverletzt. Die Straße war für die Bergung etwa eineinhalb Stunden gesperrt, so die Polizei.

Wien: Notquartiere voll

"Die Lage ist angespannt, aber unter Kontrolle." So kommentierte Caritas-Sprecher Klaus Schwertner am Freitag die Situation in den Wiener Notquartieren. Die Wärmestuben, in denen rund 400 Personen betreut werden können, waren bis auf den letzten Platz belegt. "Dank der guten Zusammenarbeit von Fonds Soziales Wien, Caritas und anderen Organisationen musste diesen Winter bis jetzt niemand abgewiesen werden", so Schwertner.

Allein im Caritas Betreuungszentrum "Gruft" suchten in der Nacht auf Freitag rund 70 Menschen einen warmen Schlafplatz, auch die "Zweite Gruft" in der Lacknergasse in Währing war in den vergangenen Tagen restlos überbelegt. Daher kündigte die Caritas an, am Freitag, um 19 Uhr, ein zusätzliches Winternotquartier "Schneemann" für 36 obdachlose Frauen und Männer zu eröffnen.

"Wir rücken zusammen und improvisieren. Niemand darf im Winter schutzlos auf der Straße stehen. In einem Land wie Österreich darf niemand auf der Straße erfrieren", betonte Schwertner. Das Angebot eines Winternotquartiers umfasst neben einem warmen Schlafplatz, warmes Essen, frische Kleidung, die Möglichkeit sich zu duschen sowie ein offenes Ohr. Das neue Notquartier liegt am Wiedner Gürtel 10. Das Gebäude bietet im ersten und zweiten Stockwerk aktuell für 16 Frauen und 20 Männer Unterkunft. Bei Bedarf kann kurzfristig auf insgesamt 45 Plätze für Männer aufgestockt werden. Die Notschlafstelle ist täglich von 19 Uhr bis 7 Uhr früh geöffnet.

(APA)

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