Kowall blitzt als Vizechef der SP Alsergrund ab

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Der Vorsitzender der „Sektion 8“ unterlag bei der Abstimmung deutlich. Vollzeitpolitiker hätten einen Vorteil gegenüber Berufstätigen wie ihm.

Wien/Gr. „Wir glauben nicht an den Marsch durch die Institutionen der Sozialdemokratie im herkömmlichen Sinn“, heißt es im Positionspapier der „Sektion 8“, einer jungen, kritischen SPÖ-Organisation, die etwa in Wien das Verbot des „Kleinen Glücksspiels“ durchgesetzt hat – gegen den Willen der Parteispitze.

Deren Vorsitzender, Nikolaus Kowall, hat nun trotzdem versucht, ein Parteiamt einzunehmen – und ist gescheitert: Am Montag haben die Mitglieder der SPÖ Alsergrund zwei neue Vize-Bezirksparteichefs gewählt. Kowall unterlag dabei den Funktionären Martina Malyar und Thomas Liebich deutlich. Einerseits, sagt Kowall, hätten Menschen, die sich ausschließlich auf die Politik konzentrieren können, einen Vorteil gegenüber Berufstätigen wie ihm. Und auch das „dezidierte Anti-Establishment-Selbstverständnis“ der Sektion 8 könnte seinen Teil zur Niederlage beigetragen haben.

Dass er sich um die Funktion beworben hat, erklärt der 30-Jährige damit, dass sein Selbstverständnis zwar „bezahlte Funktionen“ wie politische Mandate oder Anstellungsverhältnisse bei der Partei ausschließe – Ehrenämter seien aber sinnvoll, um „mehr Nachdruck“ für Reformideen zu bekommen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.03.2013)

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