Moschee in Graz wächst langsam

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Symbolbild(c) APA/HANS KLAUS TECHT (HANS KLAUS TECHT)
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Vor einem Jahr wurde der Grundstein für das Islamische Zentrum Graz gelegt. Derzeit wartet man auf weiteres Spendengeld.

Wien/Red. Ein Signal des respektvollen Miteinanders. Unter diesem Slogan ist im Mai 2012 der Grundstein für das Islamische Zentrum in Graz gelegt worden. Ein gutes Jahr später beging der Verein Islamisches Zentrum Graz am Sonntag mit einem Tag der offenen Tür das Jubiläum – und freute sich über den Baufortschritt. Bereits im Dezember des Vorjahres konnte man vermelden, dass der Keller der Moschee fertiggestellt wurde. Und auch sonst, so die Betreiber, gehe alles gut voran – wenn auch derzeit etwas langsamer als gedacht. Unter anderem wegen des Wetters, aber auch weil das Projekt ausschließlich über Spenden finanziert wird. Und der bosnisch-muslimische Verein zunächst warten muss, bis wieder eine größere Summe zusammengekommen ist, mit der der Weiterbau vorangetrieben werden kann. „Weil mit 20.000 oder 30.000 Euro können wir gar nichts machen“, wird Sprecher Aldin Bektas auf orf.at zitiert. Mittlerweile haben schon mehr als 1600 Menschen Beträge über 500 Euro gespendet – werden mit einer Spende Forderungen verbunden, so die Betreiber, lehne man das Geld ab.

Bis das Islamische Kulturzentrum tatsächlich in Betrieb gehen kann, dürfte aber noch einige Zeit vergehen, ein Datum für die Fertigstellung gibt es nicht. Nach dem Bau der Moschee, die von einem 22 Meter hohen symbolischen Minarett geziert werden soll – symbolisch deshalb, weil von ihm kein Gebetsruf erschallen soll –, sind weitere Bauphasen geplant: Unter anderem sollen auf dem 12.000 Quadratmeter großen Gelände eine Schule, ein Kindergarten, Geschäfte, Wohnungen und eine Mehrzweckhalle entstehen. Die Baukosten belaufen sich insgesamt auf rund zehn Millionen Euro.

Schweineköpfe auf dem Baugelände

Zuletzt war es rund um den Bau verhältnismäßig ruhig geworden – ganz im Gegensatz zur Lage kurz vor Baubeginn. Damals hatten Unbekannte in einer nächtlichen Aktion sechs Schweinekopfhälften auf dem Baugelände abgelegt und ein Gebetszelt mit Blut bespritzt. Das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung wurde eingeschaltet, der Bauplatz wurde verstärkt bewacht. „Gruppen oder einzelne Leute, die stark dagegen sind, wird es immer geben“, so Bektas gegenüber orf.at, „wir setzen aber alles daran, dass wir erklären, was wir dort machen und wie wir es machen.“

WEITERE INFORMATIONEN UNTER

www.islamgraz.org

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.05.2013)

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