Wien: Sexuelle Übergriffe in SOS-Kinderdorf-WG

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Ein 13-Jähriger soll einen siebenjährigen Mitbewohner wiederholt zu "Spielereien" genötigt haben. Von Missbrauch will man bei der Kindereinrichtung nicht sprechen.

In einer Wiener Wohngemeinschaft des SOS-Kinderdorfs soll es wiederholt zu sexuellen Übergriffen zwischen zwei Kindern gekommen sein. Konkret dürfte ein 13-Jähriger seinen siebenjährigen Zimmerkollegen zu einschlägigen "Spielereien" genötigt haben, berichtete das ORF-Radio am Montag. Bei SOS-Kinderdorf bestätigte man entsprechende Vorkommnisse. Die Kinder seien inzwischen getrennt worden, ein Fehlverhalten der Pädagogen habe es nicht gegeben.

Von Missbrauch will man bei der Kindereinrichtung nicht sprechen. Vielmehr handle es sich hier um eine "sexuelle Grenzüberschreitung", wie Elisabeth Hauser, Leiterin des Fachbereichs Pädagogik von SOS-Kinderdorf Österreich, der Austria Presseagentur erklärte. Denn die Sache sei definitiv nicht "mit der vollen Einwilligung beider" passiert: "Deshalb war es richtig, wichtig und notwendig, dass hier eingeschritten wurde".

Gespräche und räumliche Trennung

Hinweise auf derlei Vorkommnisse zwischen den beiden Buben habe es schon vorher gegeben, weshalb auch Maßnahmen gesetzt wurden, so Hauser. Unter anderem wurde mit den Kindern getrennt gesprochen und ihnen sei mitgeteilt worden, was an der Situation nicht "stimmig" sei. Im Frühjahr sei es dann leider zu einem neuerlichen Vorfall gekommen, weshalb schließlich endgültig die räumliche Trennung erfolgte. "Das war vorher leider nicht möglich, weil wir keinen Platz hatten."

Der 13-jährige Bursche sei inzwischen in einer anderen Einrichtung in der Steiermark untergebracht, der Siebenjährige nun wieder bei seinem Vater. Hauser wies darauf hin, dass derlei Probleme immer wieder auftauchten, da viele Kinderdorf-Bewohner aus Familien kämen, "in denen Sexualität nicht in einem gesunden Maß gelebt wird". So sei es auch in diesem Fall gewesen.

"Es wurde ordentlich gearbeitet"

Die Pädagogen seien speziell geschult. Was diesen speziellen Vorfall betrifft, "wurden alle Schritte stimmig und entsprechend unseren Standards gesetzt", versicherte die Fachbereichschefin: "Es wurde ordentlich gearbeitet. Wenn wir etwas daraus lernen können, dann, eine räumliche Trennung manchmal noch dringlicher herbeizuführen", was aus Platzgründer aber nicht immer möglich sei. "Ich würde aber niemals sagen, dass so etwas zu verhindern ist", so Hauser.

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(APA)

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