Der Täter habe sich völlig atypisch verhalten, so Treibenreif. Nach der "schrecklichen" Erstphase sei der Einsatz nicht aus dem Ruder gelaufen.
Cobra-Chef Bernhard Treibenreif hat im ORF-Mittagsjournal am Samstag erneut die Kritik an dem Einsatz des Spezialkommandos bei der Ergreifung des Vierfachmörders Alois H. am Dienstag in Niederösterreich zurückgewiesen. Alois H. habe ein völlig atypisches Verhalten an den Tag gelegt: "Normalerweise ist nach einem Schusswechsel mit der Polizei in 99,9 Prozent der Fälle schlichtweg ein Fluchtverhalten erkennbar, weg aus dem Gefährdungsraum. Offensichtlich hat aber dieser Täter aufgrund einiger Umstände, die man nur vermuten kann, mit sich abgeschlossen gehabt und es drauf ankommen lassen."
Prinzipiell sei der Einsatz in Niederösterreich planmäßig gewesen. In der Erstphase seien zwar "schreckliche Ereignisse vorgefallen", aber die weiteren Ereignisse, Fahndung, Festnahme, seien nicht aus dem Ruder gelaufen. Im Vorfeld sei ein Konzept erstellt worden, auch mit Eventualitäten - das Szenario, wie es passiert ist, sei aber nicht im Plan gewesen.
Auf Diskussionen, ob bei dem Einsatz möglicherweise zu wenig Personal dabei war, wollte Treibenreif "Im Journal zu Gast" nicht eingehen. Der Einsatz sei nicht nur im Jahr 2013 gelaufen, sondern bereits seit Jahren. Die Cobra sei schon in den vergangenen Jahren zugezogen worden, der Fall sei unter unterschiedlichen Konzepten bearbeitet worden. Grundsätzlich verfüge die Cobra über genügend Personal für ihre Einsätze. Auch die Schutzwesten seien "state of the art".
(APA)