Missbrauch: Priester ab heute vor Gericht

Der Angeklagte vor dem Prozess in Wiener Neustadt
Der Angeklagte vor dem Prozess in Wiener NeustadtAPA/ROLAND SCHLAGER
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Der Priester soll einem jungen Mann unter anderem K.o.-Tropfen verabreicht haben, um sich dann an ihm zu vergehen.

Am Landesgericht Wiener Neustadt muss sich ein Pater ab dem heutigen Montag vor einem Schöffensenat verantworten. Dem Geistlichen werden u.a. Vergewaltigung, geschlechtliche Nötigung, sexueller Missbrauch einer wehrlosen Person, Körperverletzung und beharrliche Verfolgung zur Last gelegt. Drohender Strafrahmen: fünf bis 15 Jahre Haft. Der Beschuldigte wies bisher alle Vorwürfe von sich. Weitere Verhandlungstage sind am 15., 20. und 21. November.

Zur Anklage erläuterte das Gericht, dass der Pfarrer die Familie des späteren Opfers im Herbst 2007 näher kennengelernt hatte. Insbesondere zum Sohn entwickelte sich eine enge Freundschaft, man unternahm gemeinsame Ausflüge, Urlaube und andere Freizeitaktivitäten. So soll der Angeklagte den jungen Mann im Februar 2011 bei dessen Auslandspraktikum in Costa Rica besucht haben und ihm, da dieser homosexuelle Handlungen ablehnte, K.o.-Tropfen verabreicht haben, um sich dann an ihm zu vergehen.

Es war der Vater des 22-Jährigen, der Anzeige erstattete und den Fall damit ins Rollen brachte. In der Folge wurde der Priester im vergangenen Herbst von seinem Stift dienstfrei gestellt, erfuhr Medienberichten zufolge aber in seiner Pfarre im Bezirk Baden große Unterstützung. Teile des Pfarrgemeinderates starteten eine Unterschriftenaktion für eine Wiedereinsetzung, der mehr als 1600 Katholiken Folge leisteten.

(APA)

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