Fall Luca: Nun auch Verdacht sexuellen Missbrauchs

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Der Hauptverdacht richtet sich gegen den 23-jährigen Freund der Kindesmutter. Inzwischen hat Lucas Mutter ihre Unschuld betont.

Im Fall des toten Kleinkindes Luca besteht auch der Verdacht des sexuellen Missbrauchs. Wie Polizei-Oberst Franz Polzer mitteilte, wurde diesbezüglich eine gerichtsmedizinische Untersuchung angeordnet. Das Ergebnis werde in der Folge an die Justiz übermittelt. Dass bei dem Fall Missbrauch eine Rolle spielen könnte, sei von Anfang an im Raum gestanden, sagte Polzer, Leiter des NÖ Landeskriminalamtes.

Der Hauptverdacht wegen absichtlicher schwerer Körperverletzung und Missbrauch richtet sich laut Polzer weiter gegen einen 23-Jährigen aus dem Bezirk Wien-Umgebung, den Freund der Kindesmutter. Er befindet sich in Untersuchungshaft. Ermittelt werde wegen Körperverletzung aber weiter auch gegen die 22-jährige Mutter aus dem Bezirk Schwaz, sie ist auf freiem Fuß, und hat sich nun erstmals öffentlich in einem Zeitungsinterview geäußert: "Ich bin schuldlos am Tod meines Sohnes", beteuerte sie in der "Kronenzeitung".

"Wäre sofort nach Tirol gefahren"

"Ich hätte nie geduldet, dass jemand meinen Kindern etwas zuleide tut. Wenn ich je einen Verdacht von Misshandlungen gehabt hätte, wäre ich sofort von Niederösterreich heim nach Tirol gefahren", sagte die 22-Jährige. Auf die Frage, ob die unzähligen blauen Flecken auf Lucas Körper kein Alarmsignal gewesen seien, wollte sie vorerst nicht antworten. Nur soviel: "Zu gegebener Zeit, wenn ich dazu die Kraft habe, werde ich Stellung nehmen."

Die Tirolerin berät mit einem Anwalt über mögliche rechtliche Schritte gegen den leiblichen Vater. Dieser hatte seiner Ex-Partnerin Mitschuld am Tod von Luca vorgeworfen.

Luca war am 3. November im Alter von 17 Monaten in einem Wiener Krankenhaus an den Folgen eines Gehirnödems gestorben. Die tödlichen Verletzungen waren vermutlich durch Misshandlungen hervorgerufen worden. (APA)

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