Unbekannte verwüsteten Leobener Stadtpfarrkirche

Die Schadenshöhe ist noch unbekannt. Der Pfarrer will die Kirche auch in Zukunft nicht zusperren.

Unbekannte Täter haben am Dienstagnachmittag in der Stadtpfarrkirche im obersteirischen Leoben gewütet und hohen Schaden angerichtet, wie die Landespolizeidirektion Steiermark am Mittwoch mitteilte. Die Täter rissen laut Polizei Bilder, Kreuze und Kerzenständer aus den Verankerungen, verschoben den 300 Kilogramm schweren Altar und beschmierten das Altartuch mit dem Schriftzug "Tod den Priestern".

Die Unbekannten dürften zwischen 14.00 Uhr und 16.00 Uhr in die Stadtpfarrkirche gekommen sein und die Tür abgesperrt oder blockiert haben, bestätigte die Polizei einen entsprechenden Bericht der "Kleinen Zeitung" (Mittwochausgabe). Anders könne es nicht gewesen sein, sagte Pfarrer Markus Plöbst laut Kathpress am Mittwoch, sonst hätten Kirchenbesucher das Wüten der Täter sicher bemerkt. Außerdem wurde der rund 300 Kilogramm schwere Altar verschoben - weshalb die erhebenden Beamten von mehreren Tätern ausgehen.

Es gebe bereits Hinweise auf eine mögliche Täterschaft, so Inspektor Björn Braunstein von der Polizeiinspektion Erzherzog Johann Straße zur APA. Man ermittle aber in alle Richtungen. Es sei auch nicht der erste Fall von Vandalismus in Kirchen im Raum Leoben.

Der durch die Vandalen verursachte Gesamtschaden ist laut Polizei Leoben noch nicht bekannt. Der Pfarrer geht laut "Kathpress" nicht von einem hohen materiellen Schaden aus. Dieser halte sich seiner Ansicht nach in Grenzen, der Schaden sei eher "ideell": Der Priester vermutet hinter der Tat eher "religiöse Motive". Das Szenario habe ihn an einen "Angriff auf das Heilige" erinnert.

Priester wurde persönlich bedroht

Auch gegen den Geistlichen persönlich wurden Drohungen formuliert. So haben die unbekannten Täter u.a. den Satz "Priester geh heim, sonst werden wir deine Kirche niederbrennen" auf das Altartuch geschmiert. Auch sei ein toter Vogel sei vor dem Tabernakel abgelegt worden. Die Drohungen hätten ein "ungutes Gefühl" bei ihm hinterlassen, Angst habe er jedoch nicht. Und auch die Kirche werde er in Zukunft nicht zusperren: "Wenn viele Leute in die Kirche gehen, ist das der beste Schutz." Die äußerlichen Spuren der Tat haben der Pfarrer und der Mesner gleich nach der Spurensicherung der Polizei wieder beseitigt. Am Sonntag werde er bewusst gemeinsam mit der Pfarrgemeinde einen Gottesdienst feiern und den Kirchenraum wieder "heiligen".

Wer hinter der Tat stecke, könne er sich nicht erklären, aber nur "um ein paar Lausbuben handelt es sich sicher nicht". Als Motiv vermutete er vielmehr "religiösen Vandalismus". Der Anblick habe laut "Kathpress" viel mehr einer religiösen Inszenierung geglichen und habe ihn an eine Aufbahrungshalle erinnert. So seien beispielsweise die Kerzen nach einem bestimmten Muster angezündet worden.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.