Suizid in Streifenwagen: Beamte unter Schock

Das Polizeiauto nach dem Vorfall
Das Polizeiauto nach dem VorfallAPA/ORF
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Ein 48-jähriger Zeitsoldat entriss in Kärnten einem Beamten auf der Fahrt zur Polizeiinspektion die Waffe und erschoss sich selbst.

Ein 48 Jahre alter Ex-Zeitsoldat hat sich am Mittwoch in Heiligenblut mit einer Polizeipistole in einem Streifenwagen erschossen. Zuvor hatte der Mann die Dienstwaffe aus dem Holster eines Polizisten gerissen. Der Mann war im Umgang mit der Waffe offenbar vertraut, hieß es am Donnerstag. Die Staatsanwaltschaft Klagenfurt hat Ermittlungen in Auftrag gegeben. Der Beamte, dem die Waffe entrissen wurde, konnte noch nicht befragt werden.

Die beiden Polizisten der Inspektion Heiligenblut waren am Mittwoch von der Mutter des 48-Jährigen zu dessen Haus gerufen worden. Sie mache sich Sorgen um ihren Sohn, da er sich nicht melde, teilte die Frau der Polizei mit. Die Polizisten trafen den Mann in seinem Haus an, dieser erklärte, Probleme zu haben und äußerte Suizidabsichten. Die Beamten schlugen dem Mann deshalb vor, gemeinsam zur Dienststelle im Ort zu fahren und nahmen ihn im Fond des Streifenwagens mit.

Mehrere UN-Auslandseinsätze absolviert

Unterwegs griff der Mann plötzlich zum Holster des Beifahrers, riss die Glock des Beamten an sich und schoss sich in den Kopf. Laut Angaben der Polizei hatte der Mann in den vergangenen Jahren mehrere UN-Auslandseinsätze als Milizsoldat - zuletzt im Jahr 2013 - bestritten. Es sei daher davon auszugehen, dass ihm die Handhabung eines Sicherheitsholsters und auch einer Glock bekannt gewesen sei, teilte die Landespolizeidirektion in einer Aussendung mit. Der 48-Jährige war den beiden Beamten persönlich bekannt. In der Vergangenheit musste die Polizei mehrmals wegen diverser Vergehen bzw. Verkehrsübertretungen gegen ihn aktiv werden.

Von der Staatsanwaltschaft Klagenfurt wurden Ermittlungen in Auftrag gegeben, der Streifenwagen wurde beschlagnahmt. Das Geschehen in dem Fahrzeug soll laut Polizei genaustens untersucht bzw. rekonstruiert werden. Zudem wurde ein Obduktion angeordnet. Die beiden betroffenen Beamten erlitten bei dem Vorfall einen Schock. Dem Fahrer des Streifenwagens geht es den Umständen entsprechend gut. Sein Beifahrer ist nach wie vor im Krankenhaus. Eine Befragung sei erst möglich, wenn es sein Gesundheitszustand zulasse, so die Polizei.

(APA)

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