Sie sind bunt, aus Kunststoff - und sie laden sich elektrostatisch auf. Im Wiener SMZ Ost und in Kärntner Spitälern darf das Personal sie daher nicht tragen. Weitere Krankenhäuser wollen folgen.
Sie sind die modischen Nachfolger von Flipflops und Espadrilles, sie sind grellbunt, aus Kunststoff und potenziell gesundheitsgefährlich: Mehrere Krankenhäuser haben ihrem Personal untersagt, Crocs zu tragen, weil sich die Schuhe elektrostatisch aufladen. Die Entladungen können empfindliche Geräte oder Personen beeinflussen, so die Argumentation.
Nach einigen Kärntner Spitälern hat nun das SMZ Ost als erste Wiener Krankenanstalt per Dienstanweisung die Crocs verboten, berichtet der "Kurier". "In kritischen Räumen werden Maßnahmen zur Unterbindung von elektrostatischen Auf- und Entladungen gefordert. Daher sind in jenen Bereichen, wo elektrostatische Aufladungen zu unterbinden sind, Crocs nicht mehr gestattet", wird aus einem entsprechenden internen Schreiben zitiert. Hintergrund des Verbots ist ein TÜV-Gutachten, wonach Crocs die Sicherheitsanforderungen nicht erfüllen. Als "kritische Räume" gelten etwa Operationssäle, Intensivstationen oder Röntgenbereiche.
Bisher keine Vorfälle mit Crocs
Nun soll es in Sachen Crocs bald eine einheitliche Regelung für alle Gemeindespitäler geben, wie ein Sprecher des Krankenanstaltenverbundes (KAV) am Montag sagte: "Es wurde eine Zusammenkunft der technischen Verantwortlichen einberufen." Wobei der Sprecher klarstellte: Es handle sich um eine Vorsichtsmaßnahme, Vorfälle mit den Schuhen seien noch nicht bekanntgeworden.
Das betont auch der Geschäftsführer von Crocs-Österreich, Ernst Widmann. Die Vorgangsweise der Spitäler sei darum geschäftsschädigend, kritisierte er im "Kurier". Trotzdem, so kündigte Widmann an, seien bei Crocs bereits antistatische Produkte in Planung. Aber schon bisher scheint sich das Unternehmen direkt an Mitarbeiter im Gesundheitsbereich gewandt zu haben: Laut KAV wurde im SMZ Ost zuletzt massiv für die Pantoffeln geworben.
(APA/Red.)