Tierschützer-Affäre: Polizei durchsucht erneut zwei Häuser

Tierschützer Martin Balluch
Tierschützer Martin Balluch(c) AP (Ronald Zak)
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Die zehn inhaftierten Tierschützer wurden zwar aus der U-Haft entlassen, die Ermittlungen wegen des Verdachts auf Bildung einer kriminellen Organisation gehen aber weiter. In einem der Häuser sollen mehrere Tierschützer wohnen.

Die Polizei hat erneut Hausdurchsuchungen bei Tierschützern durchgeführt: Wie Innenministeriums-Sprecher Rudolf Gollia bestätigte, erfolgten am Dienstagabend zwei Aktionen im Auftrag der Staatsanwaltschaft bzw. des Landesgerichts Wiener Neustadt. Nach Angaben des "Vereins Gegen Tierfabriken" (VGT) war ein Haus im Raum Wiener Neustadt betroffen, in dem mehrere Tierschützer wohnen sollen.

Es sei wieder "um den gleichen Fall" und den pauschalen Vorwurf einer kriminellen Organisation gegangen, so Obmann Martin Balluch. Gegen 19.00 Uhr sollen Mitglieder der Sonderkommission zum Gebäude gekommen sein und die Türe aufgebrochen haben, nachdem die Bewohner nicht zu Hause waren. Ein Computer und mehrere CDs sollen beschlagnahmt worden sein. Die Tierschützer wurden später telefonisch zu Einvernahmen geladen.

Balluch: "Nächtliche Polizeiüberfälle"

Die Betroffenen - keine VGT-Mitglieder - sollen jener Gruppe von Tierschützern angehört haben, die bereits Ende Mai aufgrund ihrer Aktionen gegen einige Bekleidungsfirmen als kriminelle Organisation eingestuft und in U-Haft genommen worden waren. Die Gruppe war erst Anfang September enthaftet worden. (Mehr ...) Die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt war vorerst nicht erreichbar.

"Ich frage mich, wann das endet", meinte Balluch im APA-Gespräch. "Wie lange will die Sonderkommission noch weiterermitteln ohne Ergebnisse? Müssen die aktiven Vereine und ihre Mitarbeiter jetzt auf unabsehbare Zeit nächtliche Polizeiüberfälle fürchten?"

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