Der FPÖ-Chef weist einen politischen Missbrauch der Amokfahrt von Graz zurück. Er habe "möglicherweise vorschnell Medienberichte" auf Facebook gepostet.
FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache hat sich am Montag für sein - später geändertes - Facebook-Posting zur Amokfahrt in Graz gerechtfertigt. Er habe möglicherweise vorschnell Medienberichte zusammengefasst, meinte er unter Berufung auf die "Kronen Zeitung". Die Äußerung, dass ein religiös begründetes Attentat nicht ausgeschlossen werden könne, hatte ihm zuvor viel Kritik eingebracht.
Strache wies per Aussendung und auf Facebook die "hetzerische und absurde Behauptung, dass ich dieses brutal geplante Verbrechen politisch missbraucht hätte" zurück. "Der einzige Vorwurf, den man mir machen kann, ist, dass ich möglicherweise vorschnell Medienberichte auf meiner Facebookseite gepostet und deren Inhalt in der Überschrift kurz zusammengefasst habe", so der FP-Chef.
"Regelrechte Kampagne gegen meine Person"
"Entgegen dem jetzt in einer regelrechten Kampagne gegen meine Person gezeichneten falschen Bild habe ich zu keinem Zeitpunkt in irgendeiner Form die Meinung vertreten oder eine Aussage in die Richtung getätigt, dass die Ursache dieses Verbrechens in der Herkunft des Attentäters zu suchen sei", beteuerte er.
Sein Fazit nach umfangreichen Zitaten aus Medienberichten über das Umfeld des mutmaßlichen Amokläufers: "Der Vorwurf, ich sei ausländerfeindlich, geht daher völlig ins Leere genauso wie die Behauptung, ich hätte aus der abscheulichen Bluttat politisches Kapital schlagen wollen."
Marko Stankovic: "Schämen Sie sich"
Nach dem Posting hatte es in sozialen Netzwerken am Wochenende heftige Diskussionen zwischen Strache-Fans und -Kritikern gegeben. Empört war auch der Fußballer Marko Stankovic vom SK Sturm Graz, der in dem Posting "eine grundsätzliche Abneigung gegenüber Leuten mit ausländischer Herkunft" ortete, wie er dem FPÖ-Chef schrieb: "Schämen Sie sich, Herr Strache, schämen Sie sich!!!"
Strache selbst hatte sich schon am Wochenende damit gerechtfertigt, lediglich Medienberichte wiedergegeben zu haben: "Achtung! Wer die Kronen Zeitung und deren Berichte zitiert, sich darauf beruft oder diese postet, wird von linken Medien bzw. meinen Gegnern als 'Hetzer' beschimpft oder diffamiert", meinte er am Sonntag via Facebook.
Die Polizei hatte Samstagnachmittag betont, dass bei der Tat "kein Zusammenhang mit Fanatismen" bestehe und es sich um "eine Psychose mit Ausgang im Familienleben" handle.
Straches Rechtfertigung vom Montag im Wortlaut:
(APA)