Grazer Amokfahrer: Spuren von Cannabis im Blut

Archivbild: Einer der tatorte am 20. Juni
Archivbild: Einer der tatorte am 20. JuniAPA/EPA/ELMAR GUBISCH
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Ob der Beschuldigte auch bei der Amokfahrt unter Drogen-Einfluss stand, ist unklar. Unterdessen werden Details zu den Verletzungen der Opfer bekannt.

Auch fast vier Wochen nach der verheerenden Amokfahrt in der Grazer Innenstadt mit drei Toten und mehr als 30 teils schwer Verletzten gibt es keine Hinweise auf ein Motiv. Ein gerichtsmedizinisches Gutachten zum Blut, das dem Beschuldigten nach der Tat abgenommen wurde, bestätigt, dass der Mann Drogenkonsument ist.

Wie die "Kleine Zeitung" unter Berufung auf Staatsanwalt Christian Kroschl berichtet, wurden "inaktive Stoffwechselprodukte ohne psychoaktive Wirkung" gefunden, was zweifelsfrei auf Cannabis hindeute. Auch die Ehefrau des Mannes soll ausgesagt haben, dass Alan R. Cannabis anbaute und konsumierte. Allerdings: Ob R. auch bei der Amokfahrt unter Drogen-Einfluss stand, darüber gibt das Gutachten keinen Aufschluss. Und auch Alkohol oder Spuren anderer Drogen wurden im Blut nicht festgestellt.

Schwerste Verletzungen

In dem Zeitungsbericht werden auch neue Details zum Zustand der Verletzten genannt. Zwei junge Frauen sind demnach querschnittgelähmt, einem Mann musste ein Bein amputiert werden, ein Grazer Pensionist schwebt noch immer in Lebensgefahr.

Der Beschuldigte soll am Vormittag des 20. Juni, an dem er später mit seinem Geländewagen durch die Grazer Innenstadt raste und die Fußgänger bzw. Radfahrer erfasste, auf dem Weg zu einer Verabredung mit einer Internet-Bekanntschaft gewesen sein. Die junge Frau sei allerdings nicht im vereinbarten Lokal erschienen, sagte der 26-Jährige gegenüber den Ermittlern.

>> Bericht der "Kleinen Zeitung"

(Red.)

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