Neue Vorwürfe sieben Jahre nach Strasshof-Vierfachmord

Der Tatort in Strasshof am 2. Juli 2008
Der Tatort in Strasshof am 2. Juli 2008APA
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Eine heute 15-Jährige bezichtigt die 2009 wegen eines Vierfachmordes verurteilten Männer der mehrfachen Vergewaltigung. Einer der beiden verliert dadurch Hafterleichterungen.

Mehr als sieben Jahren nach dem Vierfachmord von Strasshof (Bezirk Gänserndorf) sind neue Anschuldigungen aufgetaucht. Eine inzwischen Jugendliche beschuldigt die zu 20 bzw. zwölf Jahren Haft verurteilten Josef B. und Hannes K., von ihnen als Kind mehrfach vergewaltigt worden zu sein. Friedrich Köhl, Sprecher der Staatsanwaltschaft Korneuburg, bestätigte am Mittwoch ein Ermittlungsverfahren.

Astrid Wagner, Anwältin von Hannes K., sagte auf Anfrage zu Medienberichten, dass die heute 15-Jährige Anfang September einvernommen worden sei. Die Aussagen der Jugendlichen, die ihren Angaben zufolge zum Zeitpunkt der vorgeworfenen Vergewaltigungen "noch nicht zur Schule gegangen" sei, bezeichnete sie als "sehr, sehr abenteuerlich" und "nicht plausibel". Ihr Mandant bestreite die Anschuldigungen entschieden, habe jedoch noch keine Gelegenheit zur Stellungnahme gehabt.

Hafterleichterungen außer Kraft

Aufgrund der Ermittlungen seien jedoch Hafterleichterungen für den inzwischen 52-Jährigen außer Kraft gesetzt worden, teilte die Anwältin weiter mit. Der Mann habe bereits Ausgang gehabt und hätte 2016 vorzeitig entlassen werden sollen.

20 und 12 Jahre Haft

Josef B. war Ende Jänner 2009 am Landesgericht Korneuburg des Mordes an seiner Schwester, seinem Bruder und deren Ehepartner vom 1. Juli 2008 schuldig gesprochen und zu 20 Jahren Haft verurteilt worden. Er hatte im Verfahren u.a. angeführt, von der Verwandtschaft als Kinderschänder bezeichnet worden zu sein. Für Hannes K., der psychischen Beitragstäterschaft zum Mord an seinen Schwiegereltern beschuldigt, setzte es zwölf Jahre. Der Oberste Gerichtshof (OGH) bestätigte im Oktober 2009 die Urteile der ersten Instanz.

(APA)

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