Weniger Stau: Pannenstreifen als zusätzliche Fahrspur?

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Computersimulationen der Asfinag zeigen, dass Pannenstreifen auf bestimmten Autobahnabschnitten zu Stoßzeiten freigegeben werden könnten.

Geht es nach Autobahnbetreiber Asfinag, könnten Pannenstreifen auf bestimmten Autobahnabschnitten zu Verkehrsspitzenzeiten als eigene Fahrspur freigegeben werden. Eine Computersimulation an drei Standorten habe gezeigt, dass dies realisierbar sei, sagt Rainer Kienreich, Geschäftsführer der Asfinag, am Montag und bestätigte damit einen Bericht des ORF-Radios Ö1. Eine Umsetzung ist aber frühestens 2019 möglich. Denn dafür ist eine Gesetzesänderung notwendig.

Ausgenommen bei der Bildung der Rettungsgasse ist das Befahren des Pannenstreifens mit Behinderung von Einsatzfahrzeugen nach wie vor ein Vormerkdelikt. Eine behördliche Genehmigung vorausgesetzt könnten drei Pilotprojekte 2019 bzw. 2020 realisiert werden, sagte Kienreich.

Die Asfinag hat seit dem Sommer die temporäre Freigabe des Pannenstreifens bei Verkehrsspitzen geprüft. Dadurch soll der Verkehrsfluss besser werden. Die Simulation wurde auf drei Autobahnabschnitten durchgeführt, auf der Ostautobahn (A4), auf der Westautobahn (A1) sowie in Salzburg auf der Inntalautobahn (A12).

Weniger Stau, weniger Gefahr

Die Umsetzung bringt neben weniger Stau durch die Verflüssigung des Verkehrs auch eine geringere Gefahr von Auffahrunfällen sowie weniger Emissionen für die Umwelt, sagte Rainer Kienreich, Geschäftsführer der Asfinag.

Erfahrungen aus den Niederlanden und Deutschland hätten gezeigt, dass die Pannenstreifenfreigabe zu rund fünf bis 20 Prozent weniger Stau führen würden, erläuterte Kienreich. Die Umsetzung des Konzepts würde pro Standort rund neun Millionen Euro kosten.

"Der nächste Schritt ist jetzt die technische Planung", erklärte der Asfinag-Geschäftsführer. Erforderlich ist etwa eine Mindestbreite der Fahrbahn von 12,5 Meter, um die drei Fahrstreifen plus Rettungsgasse unterzubringen, erläuterte Kienreich. Auch müssten Pannenbuchten ausgebaut sowie Signale für Überkopfwegweiser ausgearbeitet werden. Geht es nach den Plänen der Asfinag, sollen die Pannenstreifen im Früh- und Abendverkehr jeweils für jeweils zwei bis drei Stunden befahren werden können. Ein erstes Konzept soll im Frühsommer fertig sein.

(APA)

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