Steiler macht nicht schneller

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THEMENBILD: WINTERSPORT / SKIFAHREN / BERGEAPA/BARBARA GINDL
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Mehr als 70 Prozent Gefälle: Eine kleine Auswahl tiefschwarzer Pisten.

Eine supersteile Skipiste hat nicht nur eine extreme Neigung, sondern oft auch eine spezielle Krümmung: Mit dem Effekt, dass man von oben den weiteren Verlauf des Hanges nicht einsieht. Gemeinhin sind solche Abfahrten nebst dem schwarzen Schild mit martialischen Warntafeln gekennzeichnet, hinter denen es meist kein Zurück gibt. Der ehrgeizige Skifahrer mag solche Filetstückerl am Berg, um zu trainieren, um sich zu messen. Und die Touristiker mögen sie, weil sich Geländerekorde oder -extreme immer gut vermarkten lassen. Oft handelt es sich auch um bekannte Rennstrecken – wie etwa die Planai in Schladming oder die „Franz Klammer“ in Bad Kleinkirchheim. Automatisch schön sind diese schwindelerregenden Abfahrten nicht, weil steiles Gelände oft zu Härte neigt. Oder zu Buckeln und Rinnen.
Weil oben von der Streif die Rede war: Im Skigebiet Kitzbühel gibt es auch andere Steilstufen, etwa das „Schlagl“, das offiziell unter dem Namen „Direttissima“ viel Respekt erfordert. Immerhin bis zu 70 Prozent abschüssig. www.bergbahn-kitzbuehel.at
Es gibt Pisten, denen sieht man von unten bereits an, dass sie nur für eine kleine Nische gedacht sind. Die Gamsleiten-II-Abfahrt in Obertauern gehört in diese Kategorie. Man befährt nämlich nicht nur einen besonders steilen Hang im Wald auf halber Höhe, sondern startet direkt unter dem schmalen Gipfel. www.ski-obertauern.at
In Nordamerika werden Abfahrten oft mit Fantasienamen bedacht, aus denen sich das Risiko für den Skifahrer schon ablesen lässt. In Österreich begann man damit vor einigen Jahren – selbsterklärend scheint die „Harakiri“, eine Piste im Zillertal, die sich mit durchschnittlichen 78 Prozent Gefälle zu den allersteilsten zählen kann. www.mayrhofner-bergbahnen.com
Soviel zu den Namen: Als „Diabolo“ zwingt die 70 Prozent steile Piste am Golm Skifahrer in die Knie (www.golm.at). Ebenfalls eine Challenge im Montafon: die Sennigrat-Piste und ein paar weitere „Black Scorpions“. www.silvretta-montafon.at
Die „Lange Zug“ vom Rüfikopf nach Lech fordert vom Skifahrer das Maximale. Wenn man schon einmal am Arlberg ist: Die Fahrt vom Madlochjoch nicht auslassen. www.lech-zuers.at
Oft stehen auch Skirennfahrer für einen Abhang Pate, etwa Manni Pranger. „Seine“ Abfahrt in Stainach im Wipptal weist ein Gefälle von bis zu 102 Prozent auf. Präpariert werden kann sie trotzdem. www.bergeralm.net

extrem

102 %Gefälle
an der steilsten Stelle: zu erleben auf der Manni-Pranger-Piste im Wipptal.

78 %Gefälle
im Durchschnitt – auszutesten auf der „Harakiri“ im Zillertal.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.01.2016)

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