Amokläufe der vergangenen Jahre in Österreich

November 1997 - Sieben Tote fordert der Amoklauf des 36-jährigen Mechanikers in Mauterndorf im Lungau in Salzburg.
November 1997 - Sieben Tote fordert der Amoklauf des 36-jährigen Mechanikers in Mauterndorf im Lungau in Salzburg. APA (Franz Neumayr)
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Oft ist die Abgrenzung zwischen Amoklauf und Familientragödie schwierig. Einige Fälle der vergangenen Jahre.

Amokläufe wie bei dem Konzert in Nenzing in Vorarlberg sind in Österreich selten. Bei einem Amoklauf handelt es sich meist um ein mit Schusswaffen angerichtetes Blutbad. Nur in Ausnahmefällen greifen die Täter zu anderen Waffen wie Messer. Im Folgenden einige Fälle der vergangenen Jahre:

Juli 1986 - Ein 43-jähriger Frührentner schießt im Stiegenhaus seines Wohnhauses in Wien-Hernals wahllos um sich und trifft dabei drei Menschen - eine Frau tödlich. Der Mann selbst wird von einem Polizisten erschossen.

März 1995 - Fünf Tote und zwei Verletzte gehen auf das Konto eines Pensionisten, der im Bezirksgericht von Urfahr-Umgebung in dem nördlich der Donau gelegenen Stadtteil Linz-Urfahr ein Blutbad anrichtet. Der Täter flüchtet vorerst, er tötet sich aber wenige Stunden nach dem Blutbad selbst.

November 1997 - Sieben Tote fordert der Amoklauf des 36-jährigen Mechanikers in Mauterndorf im Lungau in Salzburg. Der Eigenbrötler und Waffennarr erschießt einen Computertechniker sowie dessen 40-jährige Lebensgefährtin und deren dreijährige Tochter. Danach tötet er den Mauterndorfer Schuldirektor vor dessen Haus. An einem dritten Schauplatz erschießt er auch noch einen 19-jährigen und dessen Freundin. Nach einer Verfolgungsjagd mit der Polizei begeht der Amokläufer Selbstmord. In hinterlassenen Schreiben zitiert er "Dämonen", die ihn zu den Taten veranlassten.

August 2001 - Mit unglaublicher Brutalität löscht ein 21-jähriger Fleischhauer in Seeham im Flachgau drei Menschenleben aus: Mit einem etwa 30 Zentimeter langen Küchenmesser sticht der junge Mann auf einen 51-jährigen Frühpensionisten, dessen 47-jährige Ehefrau und die 18-jährige Tochter ein und schneidet allen Dreien die Kehle durch.

April 2005 - Drei Menschenleben fordert ein Amoklauf in Potzneusiedl im Nordburgenland. Ein 45-jähriger Mann erschießt zunächst mit einer Faustfeuerwaffe zwei Frauen in einem Haus und zwingt anschließend einen Taxifahrer, zu einem etwa 250 Meter entfernt gelegenen Haus zu fahren. Dort tötet er eine weitere Frau. Der mutmaßliche Mörder wird nach seiner Flucht in Wien festgenommen.

September 2013 - Ein als Wilderer verdächtigter 55 Jahre alter Transportunternehmer erschießt in Niederösterreich drei Polizisten und einen Rotkreuz-Mitarbeiter. Der Mann verschanzt sich auf einem Bauernhof bei Melk, worauf eine Hundertschaft an Einsatzkräften stundenlang das Gehöft belagert. Gegen Mitternacht entdecken die Einsatzkräfte in einem Geheimraum eine stark verbrannte Leiche. Bei dieser dürfte es sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit um den 55-Jährigen handeln.

Juni 2015 - Ein 26-Jähriger tötet bei einer Amokfahrt durch die Grazer Innenstadt drei Menschen, darunter einen vierjährigen Buben. 36 weitere Fußgänger werden von dem Pkw erfasst und zum Teil schwer verletzt.

(APA)

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