Bei toten Enten auf österreichischem Gebiet des Bodensees wurde die gefährliche Vogelgrippe vom Typ H5N8 nachgewiesen. Als erste Maßnahme wird nun eine Stallpflicht für Geflügel erlassen.
Die gefährliche Vogelgrippe vom Typ H5N8 ist nun auch bei toten Vögeln auf österreichischen Bodensee-Gebiet entdeckt worden. Das gab das Gesundheitsministerium gegenüber der APA bekannt. Nach Angaben der Agentur für Ernährungssicherheit (Ages) ist dies das erste Auftreten von Vogelgrippe in Österreich seit 2006.
Wie bei den bisher bekannt gewordenen Fällen aus Deutschland handle es sich um die hochpathogene Variante, bestätigte Philipp Lindner, Sprecher von Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser (SPÖ), am Mittwoch. Das haben Untersuchungen am Nationalen Referenzlabor für Aviäre Influenza am Institut für veterinärmedizinische Untersuchungen der Ages in Mödling ergeben. Die toten Wildvögel - vier Reiherenten und eine Tafelente - waren am Dienstag gefunden worden, das Ergebnis der Untersuchungen hat aber bis Mittwoch mittag gedauert. Laut Ages gehört der nun nachgewiesene Typ H5N8 nicht zu den Stämmen, die auch bei Menschen schwere Erkranungen auslösen können.
Stallpflicht für Geflügel
Als erste Maßnahme sei nunmehr gemäß der vorgesehenen Vorkehrungen beim Auftreten von Geflügelpest bei Wildtieren eine Verordnung in Vorbereitung, die am Donnerstagvormittag nach Abstimmung mit den Nachbarländern Deutschland und Schweiz kundgemacht werden soll: Zum Schutz des heimischen Hausgeflügels wird in einer noch nicht näher definierten Zone rund um das betroffene Gebiet eine Stallpflicht für Geflügel erlassen werden, sagte Lindner.
Nach Schätzung des Landwirtschaftsministeriums in Stuttgart sind am gesamten Bodensee bisher 70 bis 80 tote Vögel gefunden worden. Die Zahl beinhalte auch Funde in Österreich und der Schweiz, sagte eine Sprecherin der Behörde am Mittwoch.
Hausgeflügel nicht betroffen
Zunächst war man von einer Vergiftung der Tiere ausgegangen, nun wurde aber das sogenannte Aviäre Influenzavirus des Subtyps H5N8 nachgewiesen. Bisher gibt es keine Anhaltspunkte, dass Hausgeflügel betroffen wäre.
(APA )