Die Feuerwehren im Bezirk Mödling zählten etwa 160 Einsätze. Seit Beginn der Aufzeichnungen gab es im April noch nie so viel Neuschnee.
In Niederösterreich sind in der Nacht auf Donnerstag sogar Schneeräumfahrzeuge von Straßen abgekommen. Die Freiwillige Feuerwehr Mödling berichtete von zwei derartigen Fällen. Für eine Bergung musste das schwere Kranfahrzeug ausrücken.
Die Feuerwehren des Bezirks wurden zu etwa 160 Einsätzen gerufen. Die Hälfte davon betrafen umgestürzte Bäume oder Baumteile auf Straßen, Häusern bzw. in Stromleitungen. Dazu kamen Fahrzeugbergungen. Aufgrund der Sperre der Außenringautobahn versuchten nicht ortskundige und zumeist schon mit Sommerreifen ausgerüstete Fahrzeuglenker, sich ihren Weg über die Bundesstraßen durch den Wienerwald zu bahnen, was den Verkehr in diesem Bereich immer wieder vollständig zum Erliegen brachte, teilte die Feuerwehr mit.
Rotes Kreuz Mariazell vorerst mit Feuerwehr-Hilfe
In den südlichen Teilen Niederösterreichs sowie in der nordöstlichen Obersteiermark gab es besonders viel Schnee. Das Rote Kreuz Mariazell musste deshalb zu ungewöhnlichen Maßnahmen greifen. Die Rettung fuhr am Donnerstag vorerst nur gemeinsam mit der Feuerwehr zu Einsätzen: Einige Häuser waren nicht ohne Hilfe zu erreichen, die Schneedecke rund einen Meter dick. Wege mussten ausgeschaufelt und Patienten mit Tragehilfen in die Einsatzfahrzeuge gebracht werden.
Ein Verkehrsunfall auf der Westautobahn (A1) bei Schollach (Bezirk Melk) hat in der Nacht auf Donnerstag zwei Todesopfer gefordert. Ein zuvor verunglückter Pkw mit fünf Insassen aus Serbien war von einem Lkw gerammt worden. Eine Frau (36) und ein Mann (33) kamen ums Leben, der Lenker (27) und ein Mitfahrer wurden schwer, ein weiterer leicht verletzt.
Kommende Nacht eine der kältesten Aprilnächte überhaupt
Der große Schneefall ist nun überstanden, im Tagesverlauf lässt der Schneefall auch in den am stärksten betroffenen Gebieten in Niederösterreich und der Steiermark nach. Der Winter gibt sich aber noch nicht geschlagen, in der kommenden, in vielen Regionen windstillen und klaren Nacht, droht teils strenger Frost. Die Tiefstwerte gehen verbreitet auf minus 1 bis minus 10 Grad zurück. „Damit könnte es die kälteste Nacht werden, die es je in der zweiten Aprilhälfte gab“, so der Wetterdienst Ubimet. Die einzigen Regionen, die mitunter knapp frostfrei bleiben, sind die Innenstadtbezirke in Wien sowie der windige Seewinkel. Langsam geht der "Winter" aber zu angsam zu Ende, am Freitag gibt es überall Tauwetter.
(Red./APA)