Fossilien: Im Freien oder klassisch im Museum

Versteinerter Zahn
Versteinerter Zahn(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Eine Wanderung – oder ein Besuch im Museum: Weitere Tipps für all jene, die Fossilien entdecken wollen.

Wer sich für Fossilien interessiert, für den ist das Naturhistorische Museum (NHM) in Wien natürlich die erste Adresse: In den Sälen sechs bis neun werden die Entstehung und die Entwicklung des Lebens auf der Erde nacherzählt, neben allerlei spannenden Rekonstruktionen und Simulationen zeugen auch unzählige dort ausgestellte Fossilien vom Leben im Lauf der Erdgeschichte. Darunter fossile Urvögel und versteinerte Korallenriffe aus dem Mesozoikum, aber auch unzählige Pflanzen- und Tierfossilien aus dem Wiener Raum, die aus der Erdneuzeit stammen, wie ein riesiges fossiles Farnblatt und mehrere Bernsteinfossilien.

Museumsbesucher, die sich eher für Mineralien, Erze, Edelsteine oder Meteoriten interessieren, werden hier ebenfalls – in den Sälen eins bis fünf – fündig: Die Sammlung ist in ihrer Breite und dank der historischen Exponate eine der besten, die man weltweit besuchen kann (www.nhm-wien.ac.at). Mineralien, Kristalle und andere mineralogische und paläontologische Exponate findet man übrigens auch im Haus der Natur in Salzburg (www.hausdernatur.at).

In Salzburg-Land wiederum kann man Fossilien in der freien Natur bestaunen: Der kleine Ort Russbach im Bezirk Hallein wirbt mit dem Tal der Fossilien, ist der Ort doch für seine fossilen Schneckensteine bekannt. Die bekannte Schneckenwand liegt auf etwa 1200 Metern Seehöhe und ist im Zuge einer Wanderung zu erleben. Jeden Donnerstag gibt es auch geführte Wanderungen ins Tal der Fossilien, die für Kinder ab sechs Jahren geeignet sind: Man ist etwa vier Stunden unterwegs, die reine Gehzeit beträgt etwa zweieinhalb Stunden.

Weiters gibt es im Ort Russbach auch die Exponate eines sehr passionierten Fossiliensammlers zu sehen – allerdings nur mittwochs (von 16 bis 19 Uhr oder nach telefonischer Vereinbarung), aber auch das sogenannte Fossilienkabinett in der ehemaligen Gemeindebibliothek. Hier werden die wichtigsten Fossilien, die in der Umgebung gefunden wurden, gezeigt: darunter die Russbachschnecken, Becher- und Faltenmuscheln. Highlight sind die beiden Riesenammoniten, die hier gefunden wurden: Der hier gezeigte ein Meter große Riesenammonit vom Pass Gschütt ist allerdings ein Abguss – das Original steht im Naturhistorischen Museum. Alle Infos finden sich unter www.russbach.info.

Gar nicht weit entfernt von Russbach, in Bad Goisern am Hallstätter See, gibt es mit der Fossilien- und Mineralienschau eine weitere Attraktion für interessierte Urlauber: Auch hier handelt es sich um die privaten Exponate eines leidenschaftlichen Sammlers, darunter u.a. Kristalle und Ammoniten (geöffnet: mittwochs von 16 bis 18 Uhr, Infos: www.bad-goisern.ooe.gv.at/Fossilien_und_Mineralienschau).

("Die Presse", Print-Ausgabe, 16.07.2017)

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