Was bei einer Kuhattacke zu tun ist

Kuh im F�hn
Kuh im F�hn(c) APA/dpa/Karl-Josef Hildenbrand
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In Kärnten kam es erneut zu einer Kuhattacke mit mehreren Verletzten. Experten raten dazu, ohne Hund zu wandern und Weideflächen zu meiden.

Wien. Sommerzeit ist Wanderzeit. Und diese wiederum immer öfter die Zeit der Kuhattacken. Vergangenen Sonntag kam es erneut zu einem Angriff: Eine Herde von etwa 50 Kühen war in Kärnten auf mehrere Wanderer losgegangen. Ein 51-jähriger Italiener und ein Paar aus Dänemark, ein 67-jähriger Mann und seine 58-jährige Ehefrau, wurden verletzt. Laut Polizei war der Italiener mit seinem Hund auf der Garnitzenalm (Bezirk Hermagor) durch eine Weide gegangen. Weil die Herde unruhig wurde, nahm er seinen Hund hoch. Da griffen die Kühe an.

Ein Bauer kam dem Mann zu Hilfe. Während der Italiener versorgt wurde, griffen die Kühe die anderen beiden Wanderer an. Anwesenden gelang es, die Kühe zu vertreiben. Der Italiener wurde per Rettungshubschrauber ins Klinikum Klagenfurt gebracht, die beiden Dänen wurden ins Landeskrankenhaus Villach geflogen.

Zuletzt kam es im Juni zu einer tödlichen Attacke einer Kuh auf eine 70-Jährige in Tirol.

Der Hund als Wolf

Die Tierschutzorganisation Pfotenhilfe warnt deshalb vor falschem Verhalten auf der Alm. „Der Hund ist für eine Kuh wie ein Wolf und wird damit als absolut tödliche Bedrohung für ihr Baby empfunden“, gab Obfrau Johanna Stadler in einer Aussendung zu bedenken.

Stadler rät daher, sich schon vor der Wanderung mit einem Hund alternative Routen zurechtzulegen, damit Weideflächen gemieden werden können. Ist dies nicht möglich, sollte der Hund angeleint und die Kuhherde in einem Abstand von mindestens 50 Metern umgangen werden. Ist man mit einer Gruppe unterwegs, sollte man den Hund in der Mitte dieser führen, damit er von den Kühen nicht so schnell entdeckt wird.

Wenn die Mutterkuh trotz dieser Vorsichtsmaßnahmen ihr Kalb bedroht sieht und angreift, „sollten Sie die Leine sofort loslassen und Hindernisse aufsuchen“, so die Pfotenhilfe-Geschäftsführerin. Durch das Verstecken hinter einem Felsen, Zaun oder Baum kann die Gefahr des Niedertrampelns gebannt werden.

Wie bei Menschen hat bei Rindern der Schutz des Nachwuchses oberste Priorität, prinzipiell seien Kühe jedoch friedliche Tiere, betont Stadler. Es sei daher in den meisten Fällen ausreichend, in der Nähe einer Herde Ruhe zu bewahren, Blickkontakt zu vermeiden und auf Distanz zu bleiben. Zudem solle man übermütige Jungtiere nicht provozieren und Kälber niemals streicheln. (APA/red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.07.2017)

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