Langlaufen mit Panoramablick

Elf unterschiedlich schwere Loipen werden am Wechsel geboten.
Elf unterschiedlich schwere Loipen werden am Wechsel geboten.(c) Kommenda
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Auch wenn man dieser Tage nicht die Stadt verlassen muss, um langlaufen zu gehen: Die Wechsel-Panoramaloipe bietet sich für einen Ausflug an – dank Skiverleihs auch für Neueinsteiger.

Es kommt nicht allzu oft vor, dass man in Wien langlaufen kann. Dieser Tage war es wieder so weit, zumindest sechs von acht Wiener Loipen wurden gespurt, etwa am Cobenzl oder am Wienerberg („Die Presse“ berichtete). Die Sache hat nur einen Haken. Einen Verleih für Langlaufskier gibt es in Wien nicht. Wer also keine Skier besitzt, muss also erst recht die Stadt verlassen.

Die Panoramaloipen am Wechsel bieten sich hier an. Einstiegsstellen für die unterschiedlichen Loipen gibt es viele. Ob und welche Loipen geöffnet sind, ist unter der Website www.loipeninfo.at ersichtlich. Der Schwierigkeitsgrad der einzelnen Loipen ist wie beim Skifahren mit den Farben Blau, Rot und Schwarz unterteilt.

Die passenden Skier dazu kann man zum Beispiel bei Sport Tauchner in Kirchberg am Wechsel (Markt 71) auch am Sonntag ausleihen, am besten gegen Vorbestellung. Dann geht es weiter (Richtung St. Corona) zur Einstiegsstelle Steyersberger Schwaig auf 1357 Metern Seehöhe. Dass sich bei der Zufahrt ein Kettenanlegeplatz befindet, hat durchaus Sinn. Ohne diese – oder starken Allradantrieb – ist die Strecke dieser Tage nicht zu bewältigen. (Es gibt aber auch andere Einstiegsstellen. Die Bergstation Mariensee zum Beispiel, von der zwei Loipen weggehen, ist allerdings nur mit der Vierersesselbahn Mariensee zu erreichen). Oben angekommen versteckt sich hinter einem Parkplatz nicht nur eine kleine Hütte, sondern auch das Kassahäuschen (sieben Euro kostet die Tageskarte, diese aufzubewahren lohnt sich, es wird tatsächlich auf der Loipe kontrolliert).

Dann geht es auch schon los, wobei es da oben recht windig sein kann. Was schon einmal dazu führt, dass man vor lauter Ungeduld die falsche Loipe erwischt. Auf die Frage nach der „Übungsloipe“ meint der freundliche Herr im Kassahäuschen nur: „Da können's hinterm Wirtshaus bissl rumrutschen.“

Also doch gleich linkerhand in die Loipe einsteigen, so wie das alle machen, egal, ob klassisch oder Skating. Blöd nur, wenn man mit ein paar Langlauf-Neulingen unterwegs ist, diesen die 3,5 Kilometer lange blaue Loipe Nummer 4 (Feistritzer Schwaig–Kampsteiger Schwaig) verspricht und dann nach ein paar Kilometern entdeckt, dass man sich auf einer anderen Loipe befindet – nämlich der 8,7 Kilometer langen roten Loipe Nr. 1, der Rundloipe Steyersberger Schwaig.


Runter im Pflug. Aber auch die ist für (sportliche) Anfänger gut zu bewältigen. Und immer dann, wenn man sich denkt, jetzt hat man schon genug von den (nicht sehr steilen) Anstiegsstelle, wird man mit einem prächtigen Ausblick belohnt. Schwieriger sind ohnehin die Abschnitte, bei denen es bergab geht. Aber einfach einen Fuß aus der Spur geben und sich mit Pflug weiterhelfen. Wer will, kann immer noch die Skier abschnallen und ein Stück gehen.

Knifflig wird es ungefähr bei der Mitte der Loipe, wo – vor einer landwirtschaftlichen Hütte – gleich mehrere Wege wegführen. Einfach rechts halten, dann geht die Rundloipe weiter. Zuerst ein hübsches Stück bergab, dann weiter durch Waldwege und Wiesen. Man merkt gar nicht, dass man Niederösterreich verlässt und in die Steiermark gleitet. Es geht vorbei an der Kranichberger Schwaig, und man ist wieder in Niederösterreich. Zeit für Pausen ist genug: Man muss ohnehin immer wieder stehen bleiben und die Aussicht genießen. Nur beim letzten Waldstück kann man durchaus zügig im Schneepflug runterrutschen. Selbst die Neueinsteiger haben da schon genug Vertrauen in die dünnen Skier.

Auf einen Blick

Wechsel-Panoramaloipe
Elf Loipen (drei blaue, fünf rote, drei schwarze) auf insgesamt 137,4 Kilometern bietet das Langlaufgebiet am Wechsel. Infos zu Einstiegsstellen, Skiverleih und Schneelage: loipeninfo.at

("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.02.2018)

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