Wie reagiert man richtig, wenn man im Eis einbricht?

Archivbild: Eine Übung der Wasserwacht, aufgenommen  in Bayern
Archivbild: Eine Übung der Wasserwacht, aufgenommen in Bayern(c) imago/Michael Eichhammer (imago stock&people)
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Eislaufen auf Naturgewässern birgt Gefahren. Wer einbricht, sollte schnell, aber ruhig und besonnen reagieren. Eiskaltes Wasser führt rasch zu Bewegungsunfähigkeit.

Die tiefen Temperaturen lassen derzeit auch die Gewässer zufrieren. Das Eislaufen auf Naturgewässern birgt aber auch große Gefahren: Wer sich aufs Eis wagt und einbricht, sollte versuchen, besonnen zu bleiben. Im kalten Wasser kühlt der Körper schneller aus als an der Luft. "Deshalb führt eiskaltes Wasser rasch zur Bewegungsunfähigkeit", sagte Dr. Wolfgang Schreiber, Chefarzt des Österreichischen Roten Kreuzes. Schnell, aber ruhig und besonnen aus dem Wasser ist also die Devise.

Helfer sollten rasch die Feuerwehr alarmieren. Vom Ufer aus kann man versuchen, die Einbruchstelle mit einem Brett oder einer Leiter zu erreichen. Im günstigsten Fall gibt es einen Rettungsball an einer Leine, den man dem Verunglückten zuwirft, damit sich dieser aus dem Wasser ziehen kann.

Danach heißt es, auf die Unterkühlung reagieren: Den Verunglückten an einen windstillen Ort bringen und von nasser Kleidung befreien. "Bis zum Abtransport soll der Ersthelfer den Unterkühlten wach halten, ihn aber nicht zu Bewegung oder Gehen auffordern. Am besten ist es, ihn in wärmende Decken oder trockene Kleidungsstücke einzuwickeln", sagte Schreiber. Nicht hilfreich sind Massagen, das Abreiben des Körpers oder das Verabreichen von alkoholischen Getränken, weil es dadurch zu weiterem Wärmeverlust kommen kann.

Gefahr auf Naturgewässern

Bereits vor dem aktuellen Kälteeinbruch hat die MA 45 - Wiener Gewässer vor dem Eislaufen auf Naturgewässern wie etwa der Alten Donau gewarnt. Auch wenn das Eislaufen auf Naturgewässern "sehr reizvoll" sei, bestehe eine große Gefahr einzubrechen. "Die Eisbildung auf Naturgewässern ist sehr schwer einzuschätzen, da sie nicht nur von der Lufttemperatur abhängig ist", warnte Leiter Gerald Loew vergangene Woche.

Stehende Gewässer wie die Alte Donau und die Neue Donau werden laut Loew auch durch Grundwasserzuflüsse gespeist. Unabhängig von der Lufttemperatur ist dieses Grundwasser durchschnittlich rund sieben Grad warm. "Es strömt an den verschiedensten Stellen in die Gewässer ein. Durch die Erwärmung von unten ist die Eisdecke an diesen Stellen besonders dünn", hieß es am Freitag in einer Aussendung. Als weitere Gefahren kommen Wasserspiegelschwankungen sowie offene Stellen im Eis unter Brücken sowie bei Pfeilern hinzu.

(APA/Red.)

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