Alpbach: Ein Bergdorf diskutiert über den Populismus

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ALPBACHAPA/ROBERT PARIGGER
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Das Forum will heuer Bewusstsein für das Umgehen mit Umbrüchen schaffen.

Wien. Die Grundpfeiler der liberalen Demokratie würden attackiert, meint Franz Fischler. Fakten, parlamentarische Demokratie, historische Wahrheiten, kulturelle Toleranz, religiöse Neutralität – aber auch das Flaggschiff des liberalen Projekts, die Europäische Union. Diesem Angriff durch Populismus und alternative Fakten will der Präsident des Europäischen Forums Alpbach etwas entgegensetzen – genau darauf ist das heurige Programm ausgerichtet. „Diversität & Resilienz“ lautet das sperrige Motto – die Fähigkeit, Krisen zu bewältigen, und die Diversität, die Vielfalt, als Strategie dazu.

Es gehe darum, so Fischler, Wandel und Umbrüche besser gestalten zu können. Das soll mit Diskussionen, Vorträgen und Workshops passieren, die zwischen 15. und 31. August im Tiroler Bergdorf stattfinden. Globale Machtverschiebungen, Algorithmen, die Zeitung machen oder die gesundheitliche Optimierung des Menschen sollen thematisch im Mittelpunkt stehen. Aber man will auch über das Forum hinaus wirken – die rund 700 Stipendiaten sollen nach der Zeit in Alpbach Gespräche über Europa anstoßen.

Strukturiert sind die Tage wieder durch Bereiche wie Gesundheit, Technologie, Politik, Recht, Wirtschaft und Finanzmarkt. Hochschulgespräche wird es heuer keine geben, dafür ist das Kunst- und Kulturprogramm umfangreicher. So ist etwa ein Tag unter dem Motto „Begegnungen“ geplant, den Martin Kušej, designierter Direktor des Burgtheaters, gestaltet.

Nobelpreisträger zu Gast

Unter den rund 800 Sprechern finden sich unter anderem Wirtschaftsnobelpreisträger Joseph Stiglitz, der israelische Chemienobelpreisträger Aaron Ciechanover und die südafrikanische Klimaforscherin Ruwa Matsika. Auch der frühere UN-Generalsekretär Ban Ki-moon wird gemeinsam mit Altbundespräsident Heinz Fischer dabei sein. (eko)

Web:www.alpbach.org

("Die Presse", Print-Ausgabe, 26.04.2018)

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