Unwetter brachten Überflutungen und Hagel

 Feuerwehreinsatz in Neunkirchen.
Feuerwehreinsatz in Neunkirchen.EINSATZDOKU/LECHNER UND SÄMANN
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Heftige Unwetter sind am Mittwoch über das östliche Niederösterreich, Wien, das Burgenland und die Oststeiermark gezogen. Auch am heutigen Donnerstag muss man wieder mit kräftigen Gewittern rechnen.

Am Mittwochabend hat es vor allem im Osten Österreichs besonders heftige Gewitter gegeben. Besonders betroffen waren das östliche Niederösterreich, Wien, das Burgenland und die Oststeiermark, berichtet der Wetterdienst Ubimet am Donnerstag.

Zunächst entwickelten sich am Nachmittag erste kräftige Gewitter am Alpenostrand, es kam im Bezirk Neunkirchen und im Osten von Wien lokal zu Hagelschlag. In den Abendstunden gab es dann im gesamten Osten kräftige Gewitter, im Wienerwald und im östlichen Tullnerfeld fielen teils ergiebige Regenmengen: "Besonders betroffen waren die Bezirke Wien Umgebung, Tulln und Mödling", sagt Ubimet-Chefmeteorologe Manfred Spatzierer. In Langenlebarn etwa fielen innerhalb von wenigen Stunden rund 64 Liter pro Quadratmeter Regen.

Örtlich wurden auch stürmische Böen registriert: in Gumpoldskirchen (Niederösterreich) 79 km/h, in Fürstenfeld (Steiermark) 72 km/h, in Wien-Stammersdorf 68 km/h.

Fast 70.000 Blitze

In Summe wurden landesweit 69.948 Blitze detektiert, davon 49.631 in Niederösterreich, 8.707 in der Steiermark, 6.761 im Burgenland und 4.683 in Wien. "Diese Zahlen sind vergleichbar mit hochsommerlichen Gewitterlagen, für diese Jahreszeit ist das aber außergewöhnlich", sagt der Meteorologe.

  • Blitzreichste Gemeinde war Tulln an der Donau mit 2.261 Blitzen, gefolgt von Pressbaum mit 1.884 und Purkersdorf mit 1.668.

  • Der stärkste Blitz mit einer Stromstärke von rund 225.000 Ampere wurde in der Gemeinde Schrattenthal im niederösterreichischen Bezirk Hollabrunn registriert.
Ubimet

Weitere Gewitter am Donnerstag

Am heutigen Donnerstag liegt Österreich weiterhin unter dem Einfluss labil geschichteter Luftmassen, berichtet Ubimet am Vormittag. Der Schwerpunkt der Gewitter liegt dabei im zentralen bzw. östlichen Berg- und Hügelland. So sind am Nachmittag besonders in Teilen der Steiermark sowie im Mühl- und Waldviertel kräftige Gewitter zu erwarten. In den Abendstunden können die Gewitter dann auch den westlichen Donauraum erfassen.

"Im Vergleich zum Mittwoch lässt der Höhenwind etwas nach, somit fällt die Verlagerungsgeschwindigkeit der Gewitter geringer aus", so Meteorologe Spatzierer. Die Hauptgefahr stellen somit die heftigen Regenmengen dar, örtlich sind wieder kleinräumige Überflutungen zu erwarten.

Ubimet

Großeinsatz in Niederösterreich

Die schweren Niederschläge haben vor allem in den niederösterreichischen Bezirke Tulln und St. Pölten zu Feuerwehreinsätzen und Schäden geführt. Dutzende Keller wurden überflutet, Straßen und Äcker überschwemmt, zudem stürzten Bäume auf Strom- und Telefonleitungen. Die Feuerwehren standen im Großeinsatz, berichtete Franz Resperger vom Landeskommando. Der entstandene Schaden war vorerst nicht zu beziffern. Verletzt wurde nach Feuerwehrangaben niemand.

Feuerwehreinsatz im Bezirk Tulln.
Feuerwehreinsatz im Bezirk Tulln.APA/BFKDO TULLN/FLORIAN ÖLLERER

Der Starkregen hatte gegen 19.45 Uhr ein- und in den beiden Bezirken bis 23.30 Uhr etwa 100 Keller von Einfamilienhäusern und Wohnhausanlagen unter Wasser gesetzt. Zudem wurden zahlreiche Gemeindestraßen vermurt und mussten von den Feuerwehren geräumt werden. Die Einsätze konzentrierten sich im Bezirk Tulln auf die Stadt Tulln selbst und auf Ortschaften südlich wie Zöfing, Baumgarten, Freundorf, Ollarn, Elsbach oder Sieghartskirchen. Straßen und Keller wurden dort bis zu 40 Zentimeter hoch überflutet. Im Bezirk wurden 25 Feuerwehren zu 80 Notfällen alarmiert.

150 Notfälle gemeldet

Ähnlich die Situation im Bezirk St. Pölten, wo vor allem die Gemeinde Pressbaum, aber auch die Nachbarortschaften Gablitz und Tullnerbach von den schweren Niederschlägen massiv betroffen waren. In diesem Bereich mussten ebenfalls Dutzende Keller ausgepumpt und vom Sturm gebrochene Bäume beseitigt werden. Im Bezirk St. Pölten wurden die Feuerwehren 75 Mal alarmiert. Einzelne Unwettereinsätze wurden auch aus den Bezirken Mödling und Neunkirchen gemeldet.

Insgesamt mussten in den Abend- bzw. Nachtstunden 45 Feuerwehren mit 550 Einsatzkräften ausrücken. 150 Notfälle waren laut Resperger zu bearbeiten.

(Ubimet/APA/Red.)

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