Weniger Lawinentote und Alpinunfälle in der vergangenen Wintersaison

Im März wurde in Mallnitz in Kärnten ein 53-Jähriger von einer Lawine verschüttet und getötet
Im März wurde in Mallnitz in Kärnten ein 53-Jähriger von einer Lawine verschüttet und getötet APA/POLIZEI KÄRNTEN
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Insgesamt starben zwischen Anfang November und Ende April 120 Personen im alpinen Raum, davon 17 durch Lawinen.

Die Zahl der Unfälle und der Todesopfer im alpinen Raum ist in der Wintersaison 2017/18 zurückgegangen. Rund 800 Verunfallte und neun Alpintote weniger als im langjährigen Mittel wurden in der vergangenen Saison verzeichnet. Auch die Zahl an Lawinentoten ist von 22 (2016/17) auf 17 zurückgegangen, sagte Karl Gabl, der Präsident des Kuratoriums für Alpine Sicherheit.

"Das ist die erste Pressekonferenz, zu der ich mit einem guten Gefühl hingehe", meinte Gabl am Dienstag in Innsbruck angesichts der Alpinunfallstatistik für den Zeitraum 1. November 2017 bis 30. April 2018. Insgesamt 120 Menschen sind in der Wintersaison im alpinen Raum tödlich verunglückt. In der vergangenen Saison seien es noch 124 gewesen und das langjährige Mittel liege bei 129, erläuterte Gabl. Sowohl die Zahl der Verunfallten als auch die der Unfälle ging im Vergleich zur vorhergehenden Saison um 18 Prozent zurück. 2016/17 wurden 5642 Alpinunfälle verzeichnet, 2017/18 waren es 4.633. Bei den Verunfallten sank die Zahl von 8977 auf 7333.

Alpinunfaelle in der Wintersaison
Alpinunfaelle in der WintersaisonAPA

Obwohl die Anzahl der Todesopfer insgesamt geringer wurde, starben in der Saison 2017/18 um vier Personen mehr auf Pisten und Skirouten als 2016/17. Trotzdem seien 30 Tote immer noch deutlich unter dem langjährigen Mittel von 37 Toten, meinte Gabl. Die Anzahl der Verletzten auf Pisten und Skirouten sank um 28 Prozent von 4731 im Vorjahr auf 3422.

Günstiger Schneedeckenaufbau

"Heuer können wir von einer positiven Saison sprechen", erklärte Norbert Zobl, Leiter der Alpinpolizei Tirol. Den Rückgang der Zahl der Lawinentoten führte er auf den günstigen Schneedeckenaufbau zurück. Auch das Bewusstsein der Skitourengeher sei gewachsen und die Präventionsarbeit trage Früchte, sagte Zobl. Der viele Schnee habe sich auch günstig auf Unfälle auf Skipisten ausgewirkt. "Die Sturzräume neben den Pisten waren nicht hart und die Menschen haben sich auf viele offene Skigebiete und Pisten verteilt", erklärte der Leiter der Alpinpolizei. Zudem werde auch die Ausrüstung der Wintersportler immer besser.

Die Nationalitäten der Verunfallten auf Österreichs Pisten war ähnlich wie in den Vorjahren: 40 Prozent Deutsche, 23 Prozent Österreicher, gefolgt von Niederländern, Briten und Schweizern. Von den Todesfällen auf Pisten waren 27 Prozent auf Herz-Kreislauf-Störungen zurückzuführen, 17 Prozent auf Stürze und 13 Prozent auf den Aufprall gegen ein Hindernis. Die Anzahl an Kopfverletzungen habe aufgrund der steigenden "Helmmoral" in den vergangenen zehn Jahren signifikant abgenommen.

Schneefelder weiter gefährlich

Die Experten warnten für das Frühjahr und den Frühsommer vor Schneefeldern. Diese seien eine auch von erfahrenen Berggehern oft unterschätzte Gefahr. Untersuchungen hätten gezeigt, dass rutschende Bergsteiger auf einem harten, 40 Grad steilen Firnfeld schon nach wenigen Metern annähernd dieselbe Geschwindigkeit erreichen wie im freien Fall, erklärte Gabl.

(APA)

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