Alois Schwarz wird Bischof von St. Pölten

Archivbild: Alois Schwarz
Archivbild: Alois SchwarzAPA/GERT EGGENBERGER
  • Drucken

Der Bischof von Gurk-Klagenfurt kehrt aus Kärnten in sein Heimatbundesland zurück und wird Klaus Küng als Bischof von St. Pölten ablösen.

Ein Niederösterreicher für Niederösterreich: Der Bischof von Gurk-Klagenfurt, Alois Schwarz, kehrt, wie der „Kurier“ berichtet, in sein Heimatbundesland zurück. Er wird Klaus Küng, der mit 78 Jahren das Pensionsalter schon überschritten hat, als Bischof von St. Pölten ablösen. Schwarz gilt als diplomatisch und um Vermittlung zwischen Konservativen und Reformern bemüht. In Zeiten der Kirchenkrise suchte er den Dialog mit der kritischen Pfarrerinitiative.

Schwarz war einer der Favoriten für St. Pölten. Offiziell bekannt gegeben werden soll die Entscheidung am Donnerstag durch den Papst.
Schwarz stammt aus einer bäuerlichen Familie im südlichen Niederösterreich. Kardinal Hans Hermann Groer holte ihn als Leiter des Pastoralamtes nach Wien. 1996 wurde er zum Weihbischof der Erzdiözese Wien bestellt und 2001 Bischof der Diözese Gurk.

Für Aufsehen sorgte Schwarz heuer, weil er laut einem Bericht der „Kleinen Zeitung“ Ex-Geheimdienstchef Gert-René Polli engagiert hatte. Grund: Es gab Schwarz betreffend mehrere anonyme Briefe, die bei höheren kirchlichen Stellen landeten. Polli sprach mit Mitarbeitern der Diözese, um herauszufinden, ob es „betriebsinterne Schwierigkeiten“ gäbe. Für Irritation sorgte, dass Polli dabei angab, „im Auftrag der Nuntiatur“ tätig zu sein – nicht des Bischofs.

Wer Schwarz in Gurk-Klagenfurt nachfolgt, ist derzeit noch offen.

(APA/red)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Österreichs umstrittenster Bischof: Alois Schwarz wurde im vergangenen Frühjahr von Klagenfurt nach St. Pölten versetzt.
Österreich

Ermittlungen gegen Bischof Schwarz blockiert

Die Arbeit der Staatsanwaltschaft Graz wegen des Verdachts der Untreue gegen den Bischof steht. Unterlagen der Kirche fehlen. Gleichzeitig wartet auch Rom – auf die Entscheidung der Justiz.
„Im Ausnahmezustand“ befindet sich laut Visitator Franz Lackner die katholische Kirche Kärntens.
Österreich

Causa Schwarz: Lackner erwartet personelle Konsequenzen

Für den päpstlichen Visitator Erzbischof Franz Lackner befindet sich die Diözese Gurk-Klagenfurt im „Ausnahmezustand“. Eine missbräuchliche Verwendung von Kirchenbeiträgen habe es aber nicht gegeben. Nach Abschluss der Visitation ist nun Rom am Zug.
 Erzbischof Franz Lackner stellte sich den Fragen der Medien
Religion

Prüfbericht zu Fall Schwarz: "Kein Missbrauch von Kirchenbeiträgen"

Der Bericht zur apostolischen Visitation der Diözese Gurk-Klagenfurt ist fertig und geht am Montag nach Rom. Er dürfte Zeugnis zahlreicher diözesaninterner Konflikte ablegen.
Heute wird Salzburgs Erzbischof Franz Lackner über die Arbeit in Kärnten informieren.
Religion

Gurker Domkapitel: Visitationsteam geht "nicht akzeptabel" vor

Heute wird Salzburgs Erzbischof Franz Lackner über die Arbeit in Kärnten informieren. Das Gurker Domkapitel schlägt die Einladung dazu aus. Der Grund: ein "Kommunikationsverbot" sowie fehlende Begutachtungszeit und "Fairness".
Religion

Causa Schwarz: Päpstliche Visitation beendet

Der ungefähr 50 Seiten starke Bericht von Erzbischof Franz Lackner über die Situation in Kärnten und die massiven Vorwürfe gegen den nunmehrigen St. Pöltner Bischof Alois Schwarz ist fertig gestellt. Er wird nach Rom gesendet.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.