"Hundstage" in Österreich: Hitzewelle hält an

Archivbild, aufgenommen im deutschen Hannover
Archivbild, aufgenommen im deutschen HannoverAPA/dpa/Julian Stratenschulte
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Auch für die kommenden Tage werden verbreitet Temperaturen über 30 Grad prognostiziert. Bauarbeiter könnten diese Woche "hitzefrei" bekommen.

"Hundstage" in Österreich: Die aktuelle Hitzewelle dauert vorerst an und hält wahrscheinlich sogar bis über das Wochenende. Die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) prognostizierte am Montag verbreitet Temperaturen von mehr als 30 Grad. Die Spitzenwerte liegen in den nächsten Tagen bei 34 bis 36 Grad und sind vor allem vom Weinviertel über Wien bis zum Burgenland zu erwarten.

Der Zeitraum von Mitte Juli bis Mitte August wird umgangssprachlich als "Hundstage" bezeichnet. Der Name stammt vom Sternbild des Hundes, das in der zweiten Juli-Hälfte aufzugehen beginnt und in der zweiten Augusthälfte vollständig zu sehen ist.

Arbeitsleistung sinkt

Das hochsommerliche und heiße Wetter mag Sonnenanbeter freuen, viele Arbeitnehmer kommen aber zunehmend ins Schwitzen. "Da leiden schon sehr viele darunter", sagte Hildegard Weinke von der Arbeiterkammer (AK) Wien. Die Hitze mache nicht nur den Menschen am Bau, sondern auch in anderen Branchen zu schaffen.

Neben den Bauarbeitern hoffen etwa Gärtner, Gastronomiemitarbeiter und "alle, die im Freien arbeiten" auf baldige Abkühlung. Auch Friseure, Reinigungen und Wäschereien seien betroffen. "Ich habe heute von einer Lagerhalle gehört, in der es 43 Grad hat", erzählte Weinke, bei der sich die Anfragen zu Hitze und möglichen Maßnahmen dieser Tage häufen.

Weinke wies darauf hin, dass die Arbeitsleistung an heißen Tagen deutlich sinkt - um 30 bis 70 Prozent. Die Unfallgefahr nimmt indes stark zu. Eine gesetzliche Regelung, den Arbeitsplatz bei zu hohen Temperaturen verlassen zu können, gibt es für die meisten Beschäftigten aber nicht.

"Hitzefrei" am Bau?

Für Bauarbeiter sowie Zimmerer, Gipser, Dachdecker, Pflasterer und Gerüster gilt seit 2013 auch Hitze als Schlechtwetter. Bei Temperaturen über 35 Grad Celsius muss entweder ein kühlerer Arbeitsplatz gefunden oder das Arbeiten im Freien eingestellt werden - "laut Wetterprognosen wird ein heißer August erwartet", hieß es von der Gewerkschaft Bau-Holz.

Die Entscheidung liegt aber beim Arbeitgeber oder dessen Beauftragten. Wird die Regelung in Anspruch genommen, steht den Arbeitern eine Entschädigung in der Höhe von 60 Prozent des Stundenlohns zu. Die Entschädigung wird aus Arbeitgeber- und Arbeitnehmerbeiträgen aus dem Schlechtwetterfonds ausgezahlt.

(APA/red.)

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