„Die Münchner Schickeria gibt es wirklich“

Angela Ascher auf dem St.-Ulrichs-Platz – das Grätzel im Siebten ist für sie München am ähnlichsten. Ein bisschen Glockenbachviertel, etwas Schwabing – und doch Wien.
Angela Ascher auf dem St.-Ulrichs-Platz – das Grätzel im Siebten ist für sie München am ähnlichsten. Ein bisschen Glockenbachviertel, etwas Schwabing – und doch Wien.(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Sie sind sich ähnlich und doch ziemlich verschieden: Was Münchner in Wien und Wiener in München über die beiden Städten sagen.

Einmal im Jahr versucht Wien tatsächlich München zu sein. Seit 2011 findet ausgerechnet vor der Silhouette eines Wiener Wahrzeichens, des Riesenrads, ein Oktoberfest statt. Bei der Wiener Wiesn geht es um Bier, Tracht, Stimmung, also stadttaugliches Après-Ski, aber auch um etwas anderes, nicht ganz so leicht Fassbares, dessen heimelige Nähe auch die Politik zunehmend sucht: Es geht um Gute-Laune-Heimat, unkomplizierte Gemütlichkeit.

Um damit um etwas zutiefst Bayrisches, wenn man Angela Aschers Analyse folgt. Die Bayern, auch die Münchner, seien leichtlebiger, lebensfroher und „einfacher“ als die „feinen Wiener“, sagt sie: „Man erkennt da die unterschiedlichen Ursprünge, die Bayern sind ein Bauernvolk, Wien das Zentrum der großen Monarchie.“ Das spiegle sich im Humor wider, der in Bayern brachialer und fröhlicher ausfalle als im schwarzhumorig-schwermütigen Wien.

Ascher kennt beide Städte gut. Die Schauspielerin und Kabarettistin lebt mit ihren Kindern seit Jahren in Wien, arbeitet jedoch nicht nur, aber vorwiegend in Bayern. Und sie ist so etwas wie eine Wiesn-Expertin: Sie wird in den kommenden Wochen jedes Wochenende dort verbringen. Vergangenen Samstag war sie gemeinsam mit CSU-Politikerin Ilse Aigner zum Bieranstich im Schönheitskönigin-Zelt auf der sogenannten Alten Wiesn geladen. Wieder einmal. Schon seit Jahren spielt Ascher die bayrische Vizeministerpräsidentin beim „Nockherberg“, einem satirischen Singspiel, das jedes Jahr ein Millionenpublikum via Bayerischen Rundfunk verfolgt.

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