Gerät Bischof Schwarz ins Justizvisier?

ARCHIVBILD BISCHOF ALOIS SCHWARZ
ARCHIVBILD BISCHOF ALOIS SCHWARZAPA/GERT EGGENBERGER
  • Drucken

Gegen eine enge Mitarbeiterin wird wegen Untreueverdachts ermittelt.

Graz/Wien. Nun ist es offiziell: Gegen eine enge Mitarbeiterin des früheren Kärntner und nach St. Pölten (straf)versetzten Bischofs Alois Schwarz ermittelt die Justiz. Konkret: die Staatsanwaltschaft Graz, die dies Freitag der „Presse“ bestätigt hat.

Gegen sie wird wegen des Verdachts der Untreue ermittelt. Gerät nun auch der Bischof selbst ins Visier der Justiz? Laut Recherchen der „Presse“ in Graz ist gesichert, dass derzeit nicht gegen den Bischof ermittelt wird. Völlig ausgeschlossen kann dieser in der Geschichte der katholischen Kirche der Zweiten Republik einmalige Fall aber nicht mehr werden, dass sich dies noch ändern könnte. Entweder im Zuge der Ermittlungen gegen dessen Mitarbeiterin. Oder, später, wenn ein mit Spannung erwarteter Bericht vorliegt.

Bericht mit Verspätung

Ein beeideter Wirtschaftsprüfer aus Klagenfurt untersucht die Gebarung des Bistums Gurk-Klagenfurt. Der Bericht verzögert sich, er soll laut einem Bericht der „Kleinen Zeitung Klagenfurt“ Ende November fertiggestellt sein – also voraussichtlich nach der Herbstversammlung der Bischöfe. (d. n.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.10.2018)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Österreichs umstrittenster Bischof: Alois Schwarz wurde im vergangenen Frühjahr von Klagenfurt nach St. Pölten versetzt.
Österreich

Ermittlungen gegen Bischof Schwarz blockiert

Die Arbeit der Staatsanwaltschaft Graz wegen des Verdachts der Untreue gegen den Bischof steht. Unterlagen der Kirche fehlen. Gleichzeitig wartet auch Rom – auf die Entscheidung der Justiz.
„Im Ausnahmezustand“ befindet sich laut Visitator Franz Lackner die katholische Kirche Kärntens.
Österreich

Causa Schwarz: Lackner erwartet personelle Konsequenzen

Für den päpstlichen Visitator Erzbischof Franz Lackner befindet sich die Diözese Gurk-Klagenfurt im „Ausnahmezustand“. Eine missbräuchliche Verwendung von Kirchenbeiträgen habe es aber nicht gegeben. Nach Abschluss der Visitation ist nun Rom am Zug.
 Erzbischof Franz Lackner stellte sich den Fragen der Medien
Religion

Prüfbericht zu Fall Schwarz: "Kein Missbrauch von Kirchenbeiträgen"

Der Bericht zur apostolischen Visitation der Diözese Gurk-Klagenfurt ist fertig und geht am Montag nach Rom. Er dürfte Zeugnis zahlreicher diözesaninterner Konflikte ablegen.
Heute wird Salzburgs Erzbischof Franz Lackner über die Arbeit in Kärnten informieren.
Religion

Gurker Domkapitel: Visitationsteam geht "nicht akzeptabel" vor

Heute wird Salzburgs Erzbischof Franz Lackner über die Arbeit in Kärnten informieren. Das Gurker Domkapitel schlägt die Einladung dazu aus. Der Grund: ein "Kommunikationsverbot" sowie fehlende Begutachtungszeit und "Fairness".
Religion

Causa Schwarz: Päpstliche Visitation beendet

Der ungefähr 50 Seiten starke Bericht von Erzbischof Franz Lackner über die Situation in Kärnten und die massiven Vorwürfe gegen den nunmehrigen St. Pöltner Bischof Alois Schwarz ist fertig gestellt. Er wird nach Rom gesendet.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.