"Kein illegales Klo": Kritik an Kreuzfahrtschiffen auf Donau

Symbolbild: Kreuzfahrtschiffe am Handelskai in Wien.
Symbolbild: Kreuzfahrtschiffe am Handelskai in Wien.(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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FPÖ und Grüne sind sich in Niederösterreich einig: Die Donauschifffahrt sei zwar ein Riesengeschäft für ausländische Konzerne, die Anrainer hätten aber nur Nachteile.

FPÖ und Grüne in Niederösterreich sitzen in einem Boot: Sie beklagen unisono die Verschmutzung der Donau durch den Kreuzfahrttourismus. Der Fluss dürfe nicht zur Kloake verkommen, sagte FPÖ-Landesparteiobmann Walter Rosenkranz. So dürfe mit dem Gewässer nicht umgegangen werden, betonte auch die Grüne Fraktionsobfrau Helga Krismer.

In jüngster Zeit würden sich "nachweisbare Beobachtungen aus der Bevölkerung" mehren, in denen vom Ablassen von Fäkalien und anderen Substanzen in die Donau von Schiffen berichtet werde, hielt Rosenkranz fest. Er verwies auch auf private Wasseruntersuchungen, die "eine immens hohe Belastung des Donauwassers mit Fäkalkeimen zutage gebracht" hätten. Aus Sicht der Bevölkerung sei die Donauschifffahrt zwar ein Riesengeschäft für ausländische Konzerne, die Anrainer hätten hingegen nur Nachteile. So werde der "Lebensraum Donau" zerstört, kritisierte Rosenkranz.

"Fluss kein illegales Klo für Schiffe"

Der Fluss sei "kein illegales Klo für Schiffe", betonten die Grünen. "Eigentlich gibt es eigens für den Schiffsmüll vorgesehene Entsorgungsmöglichkeiten. Scheinbar entscheiden sich einige Schiffs-Betreiber jedoch dafür, ihren Abfall direkt in die Donau zu entleeren", sagte Krismer.

Schon 2017 seien für eine Studie mehr als 4000 Wasserproben analysiert worden. Das Ergebnis seien teilweise starke Verschmutzungen im ufernahen Bereich der Donau gewesen. Die vorgefundenen Fäkalbelastungen stammten vorwiegend vom Menschen. Die Fraktionsobfrau hat ihren Angaben zufolge eine Anfrage ("Wie oft wird die Entsorgung der Schiffsabfälle kontrolliert und wie geht das Land NÖ gegen die Gewässerverschmutzung der Donau durch Fäkalien und Speisereste vor?") an LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) gerichtet.

(APA)

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