"Alm-Manifest" in Niederösterreich gestartet

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Eine Alm sei "kein Freilichtmuseum", wird in einem "Manifest" betont, das in Niederösterreich in Reaktion auf das Schadenersatz-Urteil wegen einer tödlichen Kuh-Attacke gestartet wurde.

Nach dem Schadenersatz-Urteil wegen einer tödlichen Kuh-Attacke in Tirol ist in Niederösterreich ein "Alm-Manifest" für "mehr Eigenverantwortung, Hausverstand und Achtsamkeit" gestartet worden. LHStv. Stephan Pernkopf (ÖVP) und Gerhard Heilingbrunner, Ehrenpräsident des Umweltdachverbands, riefen am Montag in einer Aussendung zur Unterstützung auf.

"Unsere Almen sind ein Herzstück Österreichs. Sie sind unverzichtbare Erholungsräume für die Österreicherinnen und Österreicher und Touristen aus der ganzen Welt. Wertvolles Ökosystem und wichtiger Wirtschaftsfaktor gleichermaßen. Das soll auch so bleiben", heißt es in dem Manifest.

Betont wird zudem, dass die Almen "kein Freilichtmuseum" seien. "Sie sind Arbeitsplatz der Bäuerinnen und Bauern und Lebensraum für Tiere. Hier werden die besten Lebensmittel produziert und hart gearbeitet. Das ist der Gesellschaft aber immer weniger bewusst, wie das verhängnisvolle Kuh-Urteil zeigt."

Und weiter: "Mit dem Alm-Manifest legen wir ein Bekenntnis ab. Zu unseren Almen und Weiden, und zu unseren Bäuerinnen und Bauern. Es braucht mehr Eigenverantwortung, Hausverstand und Achtsamkeit, wenn man sich in der freien Natur bewegt. Wir wollen mit diesem Manifest ein lautes Zeichen setzen: Jeder, der sich gerne in der Natur bewegt, der hinter unseren Almbauern steht und der unsere Umwelt schützt, soll unterschreiben!" Möglich ist das ab sofort unter www.alm-manifest.at und auf den Gemeindeämtern.

(APA)

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