Bereits zwei Kinder tot: Mehr Schulwegunfälle

OBERÖSTERREICH: MÄDCHEN NACH VERKEHRSUNFALL GESTORBEN
OBERÖSTERREICH: MÄDCHEN NACH VERKEHRSUNFALL GESTORBENAPA/DANIEL SCHARINGER
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2017 und 2018 starb kein Kind auf dem Schulweg. Geht man von etwa 180 Schultagen im Jahr aus, werden jeden Schultag zwei bis drei Kinder auf dem Schulweg verletzt.

Wien. Am Mittwochnachmittag wird ein zehnjähriges Mädchen in der Nähe von Braunau nach dem Aussteigen aus dem Schulbus beim Queren der Straße von einem Auto erfasst, am Abend stirbt die Schülerin im Landeskrankenhaus Salzburg.

Tags zuvor wurde in Wien ein Siebenjähriger von einem Pkw angefahren, er wollte mit seinem Opa die Döblinger Hauptstraße queren, der Bub wurde leicht verletzt. Ende Jänner hat der tödliche Unfall jenes Neunjährigen, der in Wien auf dem Weg zur Schule auf einem Schutzweg von einem Lkw erfasst wurde, für wochenlange Debatten um Lkw-Abbiege-Assistenzsysteme gesorgt.

Mehrere Unfälle, schon zwei tote Kinder auf dem Schulweg heuer. Statistisch bedeutet das einen massiven Anstieg, denn 2017 und 2018 wurde kein Kind auf dem Schulweg getötet, 2015 und 2016 war es je ein Kind, 2014 zwei Kinder, so die Daten von Statistik Austria und Verkehrsclub Österreich (VCÖ).

Gesamt kam es auf Schulwegen jüngsten Daten nach im ersten Halbjahr 2018 zu 322 Unfällen, im Gesamtjahr 2017 waren es 498 Unfälle, 2016 insgesamt 538. Geht man von etwa 180 Schultagen im Jahr aus, werden jeden Schultag zwei bis drei Kinder auf dem Schulweg verletzt. Im Straßenverkehr gesamt sind 2018 drei Kinder im Alter bis zu 14 Jahren tödlich verunglückt – alle als Pkw-Insassen. 2017 sind acht, 2016 sieben Kinder tödlich verunglückt.

Grünen fehlt Unterstützung

Nach dem Lkw-Unfall in Wien wurden Initiativen für Schulwegsicherheit versprochen, im Umfeld aller Schulen sollen Kreuzungen, Ampeln oder Fußgängerquerung kontrolliert und entschärft werden, etwa durch Tempo30 oder Schulstraßen. Auf der Wieden dürfte aus Tempo30 auf zentralen Straßen nichts werden. Den Grünen fehlt die Unterstützung. (cim)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.03.2019)

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