Mehr Verkehrstote am Osterwochenende

Eine Frau kam bei einem Auffahrunfall am Freitagabend im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld ums Leben.
Eine Frau kam bei einem Auffahrunfall am Freitagabend im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld ums Leben.APA/BFV FF -FF MARKT ILZ
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Sieben Menschen wurden am Osterwochenende auf Österreichs Straßen getötet, im Vorjahr waren es nur zwei. Österreich ist von seinen Verkehrssicherheits-Zielen weit entfernt.

Sieben Menschen sind heuer allein zwischen Karfreitag und Ostermontag im Straßenverkehr ums Leben gekommen, mehr als drei Mal so viele wie 2018, als zwei Todesopfer zu beklagen waren. Auch die Zahl der Verkehrsunfälle mit Verletzten überstieg mit 406 Unfällen die Zahl des Vorjahres (218 Unfälle) deutlich. Dabei wurden heuer mit 491 Personen rund doppelt so viele verletzt wie 2018 – damals waren es 244 Verletzte.

Heuer sind am Osterwochenende fünf Pkw- und zwei Motorradlenker tödlich verunglückt, wie das Innenministerium mitteilte. Besonders tragisch verlaufen ist der Karfreitag mit vier Toten, zwei Menschen starben am Ostersonntag, einer am Montag. Die meisten Opfer, drei, wurden in Niederösterreich registriert, gefolgt von der Steiermark (zwei) und je einem in Oberösterreich und Tirol. Drei Menschen starben auf Bundesstraßen, je zwei auf Landesstraßen und Autobahnen. Bei den sechs Unfällen mit sieben Toten waren die vermuteten Ursachen in drei Fällen Unachtsamkeit, zweimal Überholen, einmal überhöhte Geschwindigkeit. 2018 waren im Osterverkehr zwei Menschen ums Leben gekommen. Damals war Ostern früher, das Wetter war viel unbeständiger.

Aus dem heuer sehr sonnigen Wetter kann man schließen, dass am Osterwochenende mehr Menschen unterwegs waren. Die bisher niedrigste Opferzahl wurde 2013 mit einem Getöteten verzeichnet, während 1976 mit 39 Toten das bisher blutigste Osterwochenende war.
In der gesamten Karwoche sind elf Menschen tödlich verunglückt, sieben Pkw-Lenker, zwei Motorradlenker und ein Fahrradlenker und ein Pkw-Mitfahrer.

Seit Jahresanfang sind damit bis Ostermontag im Straßennetz 97 Menschen getötet worden. Das ist eine vorläufige Zahl – Menschen, die innerhalb von 30 Tagen an den Folgen eines Unfalles sterben, würden noch dazugerechnet. Im Vergleichszeitraum 2018 waren es (endgültige Zahl) 100 Verkehrstote, 2017 waren es 91.

Die Prewsse / pw

Zahlen stabil, Ziele unerreicht

Auch wenn die Zahlen in den vergangenen Jahren damit stabil bleiben, spricht Christian Gratzer vom Verkehrsclub Österreich von einer sehr hohen Anzahl schwerer Verkehrsunfälle seit Jahresanfang. Damit ist Österreich weit entfernt von seinen Zielen: Im Verkehrssicherheitsprogramm 2011–2020 wurde das Ziel gesetzt, die Zahl der Todesopfer bis 2020 auf (maximal) 311 zu senken. Geht man von aktuellen Entwicklungen oder den 400 Verkehrstoten im Gesamtjahr 2018 aus, deutet wenig auf eine Tendenz in diese Richtung hin.
„Es gibt keinerlei Maßnahmen, die darauf abzielen, dass die Zahl der Toten signifikant sinkt“, kritisiert Gratzer und fordert Maßnahmen gegen die Hauptunfallursachen hohes Tempo sowie Ablenkung und Unachtsamkeit.

Dass zu hohes Tempo ein großes Problem ist, zeige die Bilanz des Innenministeriums: Im Vorjahr wurden 5,3 Millionen Übertretungen von Tempolimits geahndet, im Schnitt 14.570 pro Tag. Allein am Osterwochenende wurden heuer fast 74.730 Geschwindigkeitsübertretungen beanstandet – 2018 waren es 58.302 Fälle. Zudem wurden deutlich mehr (340) Alkolenker angezeigt als 2018 (290). Die meisten Raser wurden in der Steiermark gestraft, die meisten Alkolenker in Oberösterreich. (cim)

(cim)

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