Nach dem vorerst abgelehnten Grundstückskauf einer muslimischen Familie in Weikendorf organisieren Politaktivisten eine Veranstaltung zum "miteinander Reden“.
Rund um den geplanten Immobilienkauf einer muslimischen Familie in Weikendorf im niederösterreichischen Bezirk Gänserndorf ist für kommenden Sonntag eine Kundgebung angekündigt worden. Die Veranstaltung von 15 bis 18 Uhr am Rathausplatz der Weinviertler Gemeinde soll laut den Organisatoren einen Dialog ermöglichen, "auch um Klischees und Vorurteile abzubauen", hieß es auf Facebook.
Organisatoren der Veranstaltung unter dem Motto "So ist Weikendorf nicht: Miteinander reden, denn durchs Reden kommen d'Leut zam" sind die Politaktivisten Muhammed Yüksek und Mustafa Durmus. Mit ihrem SPÖ-Engagement habe diese aber nichts zu tun, betonten beide laut "Kurier". Es handle sich um eine Privatinitiative. Bündnispartner seien "herzlich willkommen", hieß es auf Facebook. "Die Würde des Menschen ist unantastbar, auch in Weikendorf. Wenn Ängste bestehen, dann gehören sie abgebaut und abbauen können wir sie gemeinsam, in dem wir miteinander reden, füreinander fühlen und aufeinander zugehen", wurde mitgeteilt.
Gemeinde "nicht interessiert"
Die Gemeinde hatte sich "nicht interessiert" an einem Liegenschaftserwerb im Ortsteil Dörfles geäußert. "Die unterschiedlichen Kulturkreise der islamischen sowie der westlichen Welt" würden "in ihren Wertvorstellungen, Sitten und Gebräuchen weit auseinander liegen", hatte Weikendorfs Bürgermeister Johann Zimmermann (ÖVP) in einer ersten Erklärung an die Grundverkehrskommission des Landes festgehalten. Nun wurde eine neue Stellungnahme eingebracht, die Kommission prüft. Am Wochenende hatte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) eingeräumt, dass der Fall "unglücklich gelaufen" sei. Am Montag forderten mehrere Schriftsteller "angemessenes Handeln" vom Weikendorfer Bürgermeister.
(APA)