Tötung von Fischottern: Landesverwaltungsgericht hob erneut Bescheid auf

Landesverwaltungsgericht NÖ hob erneut Fischotter-Bescheid auf
Landesverwaltungsgericht NÖ hob erneut Fischotter-Bescheid aufAPA
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Das Landesverwaltungsgericht Niederösterreich hat einen Bescheid mit der Erlaubnis zur Tötung von 40 Fischottern laut WWF erneut aufgehoben. Die Organisation habe mit ihrer Beschwerde zum zweiten Mal recht bekommen.

Das Landesverwaltungsgericht NÖ hat einen Bescheid, der die Tötung von 40 Fischottern im Bundesland erlaubt hatte, erneut aufgehoben. Der WWF war damit zum zweiten Mal mit einer Beschwerde erfolgreich, teilte die Naturschutzorganisation am Freitag mit. Der Bescheid wurde zur neuerlichen Entscheidung an die Landesregierung zurückverwiesen, sagte Gerichtssprecher Markus Grubner.

"Es ist genauer zu prüfen, ob die Voraussetzungen für die Erteilung einer Ausnahmegenehmigung zur Entnahme vorliegen", teilte der Sprecher des Landesverwaltungsgerichts auf APA-Anfrage mit. Insbesondere gehe es darum, ob die Fischotter-Population in einem günstigen Erhaltungszustand bleibt. Der Beschluss wurde am 25. Juni gefasst - genau ein Jahr zuvor war bereits der erste Bescheid mit der Erlaubnis zur Tötung von 40 Tieren der streng geschützten Art aufgehoben worden. Das Landesverwaltungsgericht war Beschwerden von WWF und Ökobüro gefolgt. "Das Urteil bestätigt unsere Forderungen nach einem rechtskonformen Fischotter-Management", teilte der WWF nun in einer Aussendung zur erneuten Aufhebung mit.

"Aktuellste Erhebungen zeigen, dass die Fischotterbestände in Niederösterreich in den letzten Jahren weiter gestiegen sind", hieß es von der Naturschutzabteilung des Landes auf Anfrage. Den Angaben zufolge haben sich die Tiere von 800 auf 1.100 vermehrt. Dies gefährde mittlerweile andere Arten wie Bachforelle, Koppe und Flussperlmuschel. "Zur Erhaltung des ökologischen Gleichgewichts wird es also auch weiterhin ein ausgewogenes Management brauchen, wie dieses aussieht, werden Experten erarbeiten. Parallel dazu wurden auch Präventionsmaßnahmen wie Zäune und Schadenersatz-Mittel vervierfacht", wurde in einer Stellungnahme mitgeteilt.

"Wir verstehen die Sorgen der Teichwirte und Fischereiverbände. Daher braucht es zeitgemäße und nachhaltige Lösungen, die sowohl den Artenschutz sichern als auch allen Betroffenen helfen. Bisher hinkt Niederösterreich europäischen Vorgaben und internationalen Standards hinterher", sagte WWF-Expertin Christina Wolf-Petre. Einerseits müsse die Landesregierung ein rechtskonformes Fischotter-Monitoring etablieren sowie finanzielle Mittel für Prävention und Kompensation bereitstellen, andererseits müsse sie den ökologischen Zustand der Flüsse auf allen Ebenen weiter stark verbessern, forderte die Naturschutzorganisation. Der WWF appellierte an Politik und Behörden, "rechtskonforme und naturschutz-fachlich korrekte Managementpläne zu erarbeiten".

(APA)

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