14-Jähriger soll Mutter erstochen haben

In Niederösterreich soll ein 14-Jähriger am Montag seine Mutter getötet haben. Er wurde in die Justizanstalt Wiener Neustadt eingeliefert.

In Kirchschlag in der Buckligen Welt (Bezirk Wiener Neustadt) soll ein 14-Jähriger am Montag seine Mutter erstochen haben. Der Beschuldigte wurde in der Nacht auf Dienstag in die Justizanstalt Wiener Neustadt eingeliefert, teilte Markus Bauer von der Staatsanwaltschaft auf Anfrage mit. Der Bursche hat bei den Einvernahmen den Mordvorsatz bestritten. Der Jugendliche habe aber umfassende Angaben zum Geschehen gemacht, sagte der Wiener Neustädter Staatsanwalt Markus Bauer. Die Entscheidung, ob U-Haft über den Beschuldigten verhängt wird, soll Mittwochmittag fallen.

Der Jugendliche soll mehrmals mit einem Messer auf seine laut Bauer etwa 55 Jahre alte Mutter eingestochen haben. Wie oft genau, soll bei der von der Staatsanwaltschaft beantragten Obduktion der Leiche festgestellt werden. Mit dem vorläufigen Ergebnis der Autopsie werde in den kommenden Tagen gerechnet, so der Behördensprecher.

Bereits am Montag sei der 14-Jährige polizeilich einvernommen worden, am Dienstag folgte die Befragung durch die Staatsanwaltschaft, sagte Bauer. Dabei habe der Verdächtige den Vorfall eingehend beschrieben. Was darüber bisher kommuniziert wurde, stamme großteils "von seinen Aussagen", sagte der Behördensprecher. "Er kann sich aber nicht erklären, wie es zu der Tat kommen konnte", hielt Bauer fest. Der Jugendliche sprach demnach "von einem Traumzustand, den er hatte und in dem das passiert sein soll".

Die Tatwaffe sei ein Küchenmesser gewesen, präzisierte Bauer zuvor getätigte Angaben. Das Schneidegerät wurde sichergestellt. Der Jugendliche soll mit dem Messer mehrmals auf seine etwa 55 Jahre alte Mutter eingestochen haben.

Die genauen Hintergründe der Bluttat standen vorerst nicht fest. Dem Verbrechen am Montagvormittag soll ein Streit zwischen der Frau und ihrem Sohn vorangegangen sein. Der Beschuldigte sei gebürtiger Österreicher, sagte Bauer. Der 14-Jährige wurde in der Nacht auf Dienstag in die Justizanstalt Wiener Neustadt eingeliefert.

Familien von Jugendfürsorge betreut

Medienberichte, wonach der Bursche nach der Tat selbst die Polizei gerufen habe und geständig gewesen sei, konnte der Staatsanwalt nicht bestätigen. Von "Ermittlungen dahin gehend" sprach er, dass die Familie in Betreuung der Jugendfürsorge gewesen sein soll.

Der 14-Jährige sei bisher unauffällig gewesen, sagte der Bürgermeister von Kirchschlag in der Buckligen Welt, Josef Freiler (ÖVP). Er habe nicht wirklich Kontakt zu der alleinerziehenden Frau und deren Sohn gehabt, aber ihm sei nichts zu Ohren gekommen, auch aus der Schule nicht.

Er sei sehr überrascht und schockiert, so Freiler. Die Einheimische habe mit ihrem Sohn in einer Wohnung gelebt. Der Vater des Burschen soll schon vor Jahren gestorben sein.

APA

Zehnte Bluttat an Frau

Die am Dienstag bekannt gewordene Bluttat ist die zehnte an einer Frau in diesem Jahr in Niederösterreich. Kirchschlag in der Buckligen Welt ist eine Stadtgemeinde mit etwa 3.000 Einwohnern und als Passionsspielort bekannt.

(APA/Red.)

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Laut vorläufigem Obduktionsergebnis dürfte die Frau, die von ihrem 14-jährigen Sohn in Niederösterreich erstochen sein soll, durch einen Herzstich gestorben sein.

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