In Kärnten und Osttirol war es 2018 zu schweren Überschwemmungen, Muren und Stromausfällen gekommen. Das EU-Parlament hat für den Wiederaufbau Geld aus dem EU-Solidaritätsfonds genehmigt.
Das EU-Parlament hat am Dienstag in Straßburg die Ausschüttung von 8,15 Millionen Euro aus dem EU-Solidaritätsfonds an Österreich genehmigt. Damit soll der Wiederaufbau nach den Überschwemmungen, Muren und Stromausfällen nach schweren Unwettern in Kärnten und Osttirol Ende Oktober vergangenen Jahres unterstützt werden. Europaabgeordnete von ÖVP, SPÖ und Grünen begrüßten den Beschluss.
Dies sei ein "schönes Beispiel für europäische Solidarität und Zusammenhalt", betonte die ÖVP-Europaabgeordnete Angelika Winzig. Schon in der Vergangenheit habe die EU Österreich mit insgesamt bereits mehr als 170 Millionen Euro nach Unwetterkatastrophen aus dem Solidaritätsfonds unterstützt. "Das ist ein starkes Symbol der Menschlichkeit und Partnerschaftlichkeit. Dafür steht die EU", so Winzig.
Als "gelebte Solidarität" bezeichnete der SPÖ-Europaabgeordneter Günther Sidl die Zahlungen. "In Österreich haben die Unwetter besonders in Kärnten und Osttirol ein Bild der Verwüstung hinterlassen. Durch Murenabgänge und Überschwemmungen ist ein Millionenschaden entstanden", so Sidl. Die Gelder aus dem Solidaritätsfonds seien "ein schönes Signal, dass in Notsituationen kein Mitgliedsland alleine gelassen werden soll."
Auch die Grüne EU-Abgeordnete Monika Vana begrüßte die Ausschüttung der EU-Gelder zur Beseitigung der Flutschäden in Kärnten und Osttirol. "Bei dieser Regionalförderung erleben wir die europäische Solidarität", zeigte sie sich erfreut.
Die große Hochwasserkatastrophe ist in der vergangenen Nacht in Kärnten ausgeblieben. Zwar war die Situation in Möllbrücke in der Früh nach wie vor sehr angespannt, viele Straßen im ganzen Land wegen des Wassers oder umgestürzter Bäume gesperrt und 10.000 Haushalte ohne Strom. Lavamünd (im Bild der dortige Drauspitz am Dienstagvormittag) blieb von der extremen Flut aber verschont. Der Osttiroler Bezirk Lienz ist indessen am Straßenweg nicht erreichbar. In Salzburg deckte der Föhnsturm auf der Festung Hohensalzburg einen Teil des Daches ab. Die Südbahnstrecke am Semmering ist aufgrund von Unwetterschäden weiterhin unterbrochen. APA/GERT EGGENBERGER Nach starken Regenfällen werden in Lavamünd (Kärnten) Maßnahmen gegen ein drohendes Hochwasser getroffen. APA/GERT EGGENBERGER Die Bevölkerung des eigentlich als am gefährdetsten eingestuften Lavamünd blieb vorerst verschont. APA/GERT EGGENBERGER Die Situation am Kraftwerk Lavamünd am Dienstagvormittag. APA/GERT EGGENBERGER Vorerst gelang es, die Hochwasserwelle über den Völkermarkter Stausee abzupuffern. APA/GERT EGGENBERGER APA/GERT EGGENBERGER Derzeit lasse man rund 1550 Kubikmeter Wasser pro Sekunde nach Lavamünd durch, hieß es am Dienstagvormittag. APA/GERT EGGENBERGER Ob die Kapazitäten des Stausees für die Wassermassen reichen würden, sei aber noch nicht ganz sicher. APA/GERT EGGENBERGER Schon am Montag haben schwere Regenfälle im Süden Österreichs zu zahlreichen Überschwemmungen geführt. Im Bild ein Hochwassereinsatz in Oberdrauburg. APA/EXPA/JOHANN GRODER Feuerwehrleute waren schon in der Nacht in vielen Regionen Österreichs im Einsatz, wie hier im Bezirk Völkermarkt. FF Bad Eisenkappel Bei Mauthen musste der Plöckenpass B110 gesperrt werden. APA/EXPA/JOHANN GRODER Strassensperre der B1000 bei Nikoldorf APA/EXPA/JOHANN GRODER Der Sturm erreichte Dienstagmorgen auch die Stadt Salzburg und richtete große Schäden an. Auf der Festung Hohensalzburg wurden ein großer Teil des Daches abgedeckt. Stadt Salzburg/Birgit Meixner Das Areal wurde großräumig abgesperrt, ebenso wie den Kapuzinerberg und den Mönchsberg, die Friedhöfe, Parks und städtischen Wälder. Im ganzen Stadtgebiet stürzten Bäume und Kamine um oder drohten umzustürzen, Blechdächer wurden abgetragen. Auch der Chiemseehof, der Sitz der Salzburger Landesregierung, war betroffen. Stadt Salzburg/Birgit Meixner Von den Wetterkapriolen betroffen war auch Italien. In Venedig löste starker Schirokko-Wind im Zusammenspiel mit Hochwasser in der Lagune die als "Acqua Alta" bekannten Überschwemmungen aus. Der Markusplatz stand unter Wasser. Am Dienstag wurde Hochwasser bis zu 1,1 Meter erwartet. Die Lage entschärfte sich jedoch allmählich. (c) REUTERS (MANUEL SILVESTRI) Touristen, Geschäfte und Restaurants versuchen, so gut wie möglich mit der Situation umzugehen. (c) imago/ZUMA Press (Giacomo Cosua) Die Bilanz der schweren Unwetter mit Starkregen und Sturmböen, die weite Teile Italiens betrafen, ist eine tragische: Mindestens neun Personen kamen seit Montag ums Leben, einige Menschen sind vermisst, Dutzende weitere wurden verletzt. Schon am Sonntag waren mindestens fünf Menschen gestorben. Von den Unwettern besonders betroffen war am Dienstag die Region Ligurien. Im Bild der Bezirk Fuorigrotta in Neapel, wo ein 21-jähriger Student von einem Baum erschlagen wurde. (c) imago/Independent Photo Agency (Salvatore Laporta / IPA) Auch in Slowenien gab es Hochwasser am schmalen Küstenabschnitt - in Piran und dem kleinen Städtchen Izola im Bild. (c) APA/AFP/JURE MAKOVEC (JURE MAKOVEC) Andere Probleme gab es in Zentralfrankreich mit dem Wetter. Nach einem verfrühten Wintereinbruch mit heftigem Schneefall steckten rund 800 Autos auf etlichen blockierten Regionalstraßen fest. Bei Minustemperaturen war die Schneefallgrenze am Abend auf 400 Meter gesunken, zugleich gab es kräftige Windstöße. Die Behörden hatten zuvor die zweithöchste Warnstufe ausgerufen und einige Straßen durch die Gebirge für Lastwagen gesperrt. Autofahrer wurden aufgefordert, sich nur mit Winterausrüstung auf den Weg zu machen. (c) APA/AFP/JEAN-PHILIPPE KSIAZEK (JEAN-PHILIPPE KSIAZEK) Sturmschäden, Straßensperren und Hochwasserschutz (APA)
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