Causa Zogaj: Gerüchte über Ausreise nächste Woche

ARIGONA ZOGAJ
ARIGONA ZOGAJ(c) Werner Dedl/APA/picturedesk.com (Werner Dedl)
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Am Freitag endet das Schuljahr und damit die Schonfrist für die Familie Zogaj. Medienberichten zufolge sollen sie eine Woche später zurück in den Kosovo fliegen. Für eine Rückkehr nach Österreich gibt es Hürden.

Am Freitag endet im Westen Österreichs das Schuljahr und damit auch die Schonfrist für die Familie Zogaj, Österreich zu verlassen. Die 18-jährige Arigona, ihre Geschwister Albin und Albona (zehn und elf) und Mutter Nurije werden das Land zwischen Dienstag und Sonntag verlassen, wird Christian Schörkhuber von der Volkshilfe, der die Familie betreut, im "Standard" zitiert. Auf Nachfrage wollte er dieses Zeitfenster nicht bestätigen.

Schörkhuber wiederholte, es sei vereinbart, dass die Zogajs Österreich erst nach dem Schulschuss freiwillig verlassen, um den Kindern noch einen ordentlichen Abschluss des Schuljahres zu ermöglichen. Vereinbart sei auch, dass die Ausreise nicht gleich am nächsten Tag erfolgen müsse. Angesprochen auf Informationen aus dem Kosovo, wonach die Familie in der Mitte der kommenden Woche ankommen werde, habe er gegenüber der Zeitung gemeint, das könne auch drei Tage vorher oder bis Ende der Woche sein. Man sei aber flexibel und wenn ein großer Medienwirbel zu befürchten sei, könne die Abfahrt auch verschoben werden, stellte er fest.

Geplant sei weiterhin, dass die Zogajs per Flugzeug direkt nach Pristina reisen, weil sie keine gültigen Personaldokumente besitzen und voraussichtlich beim Überschreiten von Landesgrenzen Schwierigkeiten bekommen, erklärte Schörkhuber. Arigona und ihre Mutter seien noch nie geflogen und seien deswegen furchtsam.

Viele Hürden für Rückkehr nach Österreich

Was die spätere legale Rückkehr nach Österreich mit einem Schülervisum angehe, bestätigte der Betreuer drei in dem Zeitungsartikel genannte und nur zum Teil erfüllte Bedingungen: Eine schriftliche und verbindliche Bestätigung der betroffenen Schulen, dass sie die drei Schüler wieder aufnehmen wollen - "wir arbeiten daran", erklärte er. Weiters Haftungserklärungen für die Rückkehrenden, wobei der Haftungsübernehmer über ausreichend Einkommen für sich selbst und den "Fremden" verfügen muss: pro Monat rund 1500 Euro netto. Hier gebe es Zusagen.

Darüber hinaus müsse das derzeit beim Vater, der sich von seiner Familie losgesagt hat, liegende Sorgerecht für die beiden minderjährigen Geschwister der Mutter übertragen werden. Denn diese dürften nur in Begleitung von Erwachsenen aus dem Kosovo ausreisen. Schörkhuber bestätigte auch, dass die Zogajs zumindest vorerst nicht in dem vom erwachsenen Sohn Alfred angemieteten Haus im Ort Istog leben werden, um ihnen einen zu erwartenden Medienrummel zu ersparen.

Bei der Suche nach einem neuen Heim im Kosovo hilft auch der Ungenacher Pfarrer Josef Friedl, sagte er im Gespräch mit der Agentur "Kathpress": "Wir werden die Familie auch in Zukunft nicht im Stich lassen." In das eigene, zerstörte Haus in der Ortschaft Kaliqan könne die Familie nicht zurück.

(APA)

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