Opferplattform pocht weiter auf neue Kommission, da die Politik bisher noch keine unabhängige staatliche Kommission zur Aufarbeitung der gegen kirchliche Einrichtungen erhobenen Missbrauchsvorwürfe eingerichtet hat.
WIEN (np). Die Plattform „Betroffene kirchlicher Gewalt“ verleiht einer wiederholt erhobenen Forderung jetzt Nachdruck: Weil die Politik bisher noch keine unabhängige staatliche Kommission zur Aufarbeitung der gegen kirchliche Einrichtungen erhobenen Missbrauchsvorwürfe eingerichtet hat, wird jetzt der Ruf nach einem Volksbegehren lauter.
Die Opferplattform will die Aufarbeitung der Missbrauchsfälle nicht allein der katholischen Kirche überlassen. Gefordert wird eine Entschädigung, „die diesen Namen auch verdient“. – „Das Volksbegehren kommt, wenn es keine unabhängige Kommission gibt“, sagt ein Sprecher. So solle die Einrichtung einer unabhängigen Kommission erzwungen werden.
Indessen gestalten sich die Ermittlungen zu den Gewaltvorwürfen bei den „Schulbrüdern“ in Bad Goisern (OÖ) schwierig. Dies erklärt Markus Mitlöhner von der Sicherheitsdirektion Oberösterreich. Der jüngste Fall liege mehr als 20 Jahre zurück. Mit Einvernahmen wurde bereits begonnen.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.07.2010)