Verkehrssicherheit: "Brennende Autos explodieren nicht"

Verkehrssicherheit Brennende Autos explodieren
Verkehrssicherheit Brennende Autos explodieren(c) APA (HERBERT PFARRHOFER)
  • Drucken

In Österreich kam es im Vorjahr zu etwa 1800 Fahrzeugbränden. Nur 15 Prozent der Lenker führen laut ÖAMTC einen Feuerlöscher mit. Bereits kleine Handfeuerlöscher können bei einem Brand effektiv sein.

Bei Fahrzeugbränden geht es oft um Minuten, der Einsatz von Feuerlöschern noch vor dem Eintreffen der Helfer kann daher lebensrettend sein. Das untermauerte Österreichs Feuerwehrpräsident Josef Buchta bei einer Pressekonferenz am Montag in Klosterneuburg mit Zahlen: Im Vorjahr gab es 1800 Fahrzeugbrände nach Motorschäden oder Unfällen, bei denen fünf Menschen starben und 20 schwer verletzt wurden.

Wie Buchta ausführte, scheitert rasche Hilfe zum einen am Mangel des Geräts, zum anderen aber auch an der Hemmschwelle, sich einem brennenden Wagen zu nähern - aus Furcht, er könnte explodieren. "Tatsache ist, dass brennende Fahrzeuge nicht explodieren", räumte ÖAMTC-Cheftechniker Max Lang mit diesem Fernsehmythos auf. Auch seien die Löschsubstanzen nicht gesundheitsgefährdend.

"Tatsache ist außerdem, dass auch kleinere Handfeuerlöscher bei einem Fahrzeugbrand sehr effizient sind", so Lang. Nur 15 Prozent aller Kfz-Teilnehmer führen Feuerlöscher mit. "Bis sich ein beginnender Pkw-Brand zu einem Vollbrand entwickelt, dauert es oft nur wenige Minuten", erklärte Buchta. "In dieser Zeit kann man mit einem Feuerlöscher schlimmere Schäden noch vor dem Eintreffen der Feuerwehr verhindern."

Die Automobilindustrie sei angehalten, Befestigungsmöglichkeiten für Feuerlöscher vorzusehen. Der ÖAMTC setze sich auf europäischer Ebene für eine Lösung dieses Problems ein. Eine weitere Forderung an die Autohersteller wären automatische, mit Temperatursensoren ausgestattete Löschanlagen in den Fahrzeugen - diese sollten ebenso eingebaut werden wie die mittlerweile selbstverständlichen Airbags.

Feuerlöscher seien "unbedingt crashsicher" entweder im Fahrgast- oder Kofferraum zu verstauen, betonte Buchta. Um rund 30 Euro erhält man einen qualitativ guten Feuerlöscher. Von Billigprodukten riet Brandschutzexperte Erhard Schaden mit Hinweis auf deren rasches Ablaufdatum ab. 

Was ist zu tun, wenn es aus dem eigenen Motorraum raucht? Stehenbleiben, Motorhaube öffnen und den Feuerlöscher gezielt - stoßweise - einsetzen. Dabei auf die Windrichtung achten - immer mit dem Wind löschen. Nicht direkt in die Flammen spritzen, sondern von unten in die Glut, und dabei ausreichend Abstand halten, damit die Pulverwolke möglichst den gesamten Brand einhüllt.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.