Asylpolitik: Hader und Niavarani bekennen Farbe

Asylpolitik Hader Niavarani bekennen
Asylpolitik Hader Niavarani bekennen(c) APA/GEORG HOCHMUTH (GEORG HOCHMUTH)
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Mit lila Ansteckmascherln möchte der Verein "Purple Sheep" auf die österreichische Abschiebepraxis aufmerksam machen. Unterstützt wird die Aktion von den Kabarettisten Hader und Niavarani.

Für den Kabarettisten Michael Niavarani ist es eine "Selbstverständlichkeit", dass er sich bei der Aktion beteilige. Mit einem lila Ansteckmascherl will der Verein "Purple Sheep" verstärkt auf die österreichische Abschiebepraxis aufmerksam machen. Die Träger könnten dabei Farbe gegen die Asylpolitik bekennen, sagte Obfrau Karin Klaric, die auch Rechtsberaterin der beiden in den Kosovo abgeschobenen achtjährigen Zwillinge ist. Neben Niavarani erhält sie auch Unterstützung von Josef Hader. Beide Kabarettisten fordern eine Reform des Fremdengesetzes.

"Ich glaube, dass es vollkommen absurd ist, dass Menschen abgeschoben werden, die hier geboren sind und auch die Sprache beherrschen", meinte Niavarani. Hader wiederum glaubt, dass er mit seinem Engagement die Mehrheit der Österreicher präsentiere. Er lud alle Parteien mit "menschlichen Grundsätzen" in ihren Programmen - "lustigerweise sind das die, die in der Regierung sitzen" - ein, sich diesen Grundsätzen näher zu widmen. "Es geht hier nicht um afrikanische Drogendealer oder islamische Terroristen, es geht hier um Kinder", so Niavarani. Die lila Anstecknadeln können im "Freunde Schützen Haus" abgeholt werden.   

Initiative für abgeschobene Familie

Klaric berichtete auch, wie es der abgeschobenen kosovarischen Familie geht: Die achtjährigen Zwillinge würden nach wie vor glauben, sie befänden sich im Urlaub, die Mutter befinde sich nach wie vor mit psychotischen Zuständen im Krankenhaus in Österreich. Der Vater, der ebenfalls in den Kosovo abgeschoben wurde, wäre zudem nun suizidgefährdet. Der Verein Purple Sheep präsentierte bei der Pressekonferenz außerdem weitere Kinder, deren Abschiebung in den kommenden Tagen ebenfalls möglich sei.

In Oberösterreich hat unterdessen der Steyrer Erich Schlagitweit eine Arbeitsgruppe gebildet, die Aktionen für die abgeschobene Familie plant. "Es kann nicht die Lösung sein, dass man integrierte Leute abschiebt", so Schlagitweit. Die etwa zehn Leute auch aus dem Umfeld der Betroffenen organisieren am Samstag einen Infostand in der Enge in Steyr, mit der Möglichkeit Solidaritätsunterschriften zu leisten. Ein Fackelzug bis zum Rathaus mit anschließender Kundgebung soll am nächsten Donnerstag ein Zeichen setzen. Ziel der Arbeitsgruppe sei es, alles Menschenmögliche zu tun um die Abschiebung von Vater und Kindern rückgängig zu machen. 

(APA)

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