Unter großem Medienrummel wird der Prozess in Salzburg eröffnet. 16 Personen sind angeklagt, darunter auch die Geschäftsführung der Kaprun AG, Beamte des Verkehrsministeriums und des Technischen Überwachungsvereins (TÜV).
Der Prozess geht mit Freisprüchen für alle Angeklagten zu Ende. Das Beweisverfahren habe eine vollständige Entlastung der Angeklagten erbracht, befand Richter Manfred Seiss (im Bild).
(c) APA (Gindl)
Acht Beschuldigte müssen sich vor einem Berufungsgericht in Linz verantworten. Da Beweisanträge zu spät eingebracht wurden, lehnt Richter Ernst Schütz die Berufung ab. Das Gericht kommt zu dem Schluss, dass die Katastrophe von Kaprun eine Verkettung unglücklicher Umstände gewesen sei.
(c) APA (Gindl)
Die Hinterbliebenen der Kaprun-Opfer warten immer noch auf Entschädigungszahlungen. Anwalt Ed Fagan organisierte Sammelklagen, aber ein Mandant nach dem anderen verlässt ihn. Im Mai muss er Konkurs anmelden. Ein US-Gericht weist nun alle Klagen aus den USA ab. In einem Fonds warten bereits 16 Millionen Euro auf die Verteilung an die Kläger.
(c) APA /fesl)
Es gibt eine Einigung auf Entschädigungszahlungen: Wie der Vorsitzende der Vermittlungskommission, Klaus Liebscher, mitteilt, hat man mit allen 451 Anspruchsstellern eine "vorbehaltlose Zustimmung" erzielt. Insgesamt wird der Vergleichsbetrag in der Höhe von 13,9 Millionen Euro ausgezahlt. Opfer-Angehörige sind schockiert: Mehr als die Hälfte des Schadenersatzes ist als Anwaltshonorar in Luft aufgegangen.
(c) AP Photo/Lilli Strauss
Die Einigung wird aber nicht von allen Angehörigen akzeptiert: Familien aus Japan und den USA etwa fordern höheren Schadenersatz. Zudem erheben zwei deutsche Gutachter Vorwürfe gegen die Gletscherbahnen und die Ermittler: Der Heizlüfter sei falsch eingebaut worden, die Staatsanwaltschaft habe nicht ordentlich ermittelt.
(c) KERSTIN JOENSSON (KERSTIN JOENSSON)
Nach der Rechtsauffassung des österreichischen Justizministeriums ist in der Strafsache um die Brandkatastrohe in Kaprun spätestens mit Ende März 2010 Verjährung eingetreten. Über einen Wiener Anwalt kämpfen die deutschen Gutachter und 31 Angehörige aus Japan aber weiterhin gegen die österreichische Justiz.
(c) APA/BARBARA GINDL (BARBARA GINDL)
Zehn Jahre danach. An der Gedenkstätte bei der Talstation der Kapruner Gletscherbahnen wird wieder eine Gedenkveranstaltung stattfinden. Auch Angehörige der Opfer werden dabei zu Wort kommen.
(c) APA/BARBARA GINDL (BARBARA GINDL)
Größte Katastrophe seit dem Krieg
Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.