Fall Adelsmayr: Arzt bleibt Mordprozess in Dubai fern

Fall Adelsmayr Arzt familiaeren
Fall Adelsmayr Arzt familiaeren(c) APA (Barbara Gindl)
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Der wegen Mordes angeklagte Arzt nimmt heute aus familiären Gründen nicht an der Verhandlung teil. Bei einer Verurteilung droht ihm die Todesstrafe.

Der in Dubai wegen Mordes angeklagte oberösterreichische Intensivmediziner Eugen Adelsmayr wird heute, Mittwoch, nicht an der Verhandlung in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) teilnehmen. Aus familiären Gründen hat er sich entschieden, nicht nach Dubai zu fliegen, wie er im Gespräch mit der APA erläuterte. Ende Jänner musste der Bad Ischler einen weiteren Schicksalsschlag hinnehmen - seine schwer kranke Frau verstarb im 57. Lebensjahr.

Adelsmayr hat seine Anwälte ersucht, ihn aus familiären Gründen beim Richter in Dubai für sein Fernbleiben zu entschuldigen und ihn bei der vorletzten Verhandlung zu vertreten. "Meine Rechtsanwälte werden heute das Schlussplädoyer mündlich halten oder schriftlich übergeben", sagte Adelsmayr. Drei bis vier Wochen später wird mit einem Urteil gerechnet.

"Bisher jeden Gerichtstermin wahrgenommen"

"Ich habe bisher jeden Gerichtstermin wahrgenommen und meinen Beitrag zum Fortschritt dieses Verfahrens geleistet", sagte der Bad Ischler. Bei dem Termin am heutigen Mittwoch wäre Adelsmayr nicht mehr das Wort erteilt worden und er hätte zu dem Verfahren keinen inhaltlichen Beitrag mehr leisten können. Drei voneinander unabhängige Gutachten entlasten Adelsmayr. Zudem wurde das Gutachten, auf dem die Mordanklage basiert, offenbar manipuliert.

Damit würden alle Fakten auf dem Tisch liegen, Fakten, die bereits von der Chefin der Rechtsabteilung im Außenministerium, Elisabeth Ellison-Kramer, in Dubai bei ihren letzten Besuch in den Emiraten vorgebracht wurden, sagte Adelsmayr. Der Mediziner geht davon aus, dass der Richter diese Fakten entsprechend würdigen werde. Allerdings wird der österreichische Botschafter - wie schon bei sämtlichen vorangegangenen Terminen - als Beobachter bei dem Verfahren in Dubai dabei sein. "Er wird mich gemeinsam mit meinen Anwälten über die Entwicklungen der Verhandlungen informieren", sagte Adelsmayr.

Vorwurf der unterlassenen Hilfeleistung

Dem 52-jährigen Oberösterreicher und einem indischen Kollegen wird der Tod eines Patienten im Februar 2009 durch unterlassene Hilfeleistung und eine hohe Dosis Opiate zu Last gelegt. Dafür droht dem Bad Ischler im Wüstenstaat ein Strafrahmen von drei Jahren Haft bis hin zur Todesstrafe. Der Mediziner soll damals eine Order ausgegeben haben, dass der Kranke im Falle eines Herzstillstands nicht wiederbelebt werden soll. Adelsmayr war im Rashid Hospital mehr als drei Jahre als Leiter der Intensivstation tätig.

(APA)

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