Papst würdigt Freiwillige und sagt zum Abschied "Vergelt's Gott"

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Nächstenliebe sei nicht delegierbar, und weder Staat noch Politik könnten sie ersetzen. Vor seiner Heimreise verabschiedete sich der Papst mit einem "Vergelt's Gott".

Papst Benedikt XVI. absolvierte heute seinen letzten offiziellen Auftritt seines Österreich-Besuchs im Wiener Konzerthaus: Er hat dort bei einer Begegnung mit ehrenamtlichen Helfern aus dem sozialkaritativen Bereich im Wiener Konzerthaus die "ausgeprägte Kultur der Freiwilligkeit in Österreich" gelobt. "Gott sei Dank ist es für viele Menschen eine Ehrensache, sich für andere, für eine Vereinigung, für einen Verband oder für bestimmte Anliegen des Gemeinwohls zu engagieren", sagte der Papst am Sonntagabend.

Nächstenliebe sei nicht delegierbar, und weder Staat noch Politik könnten sie ersetzen. An die Politiker appellierte Benedikt XVI., "günstige Rahmenbedingungen" zu schaffen, damit das sozialkaritative Engagement weiter optimiert werden kann.

Ehrenamtliches Engagement sei ein "Echo der Dankbarkeit" und "Weitergabe der Liebe", stellte das Kirchenoberhaupt fest.Ohne freiwillige Arbeit könnte die Gesellschaft letzten Endes nicht bestehen. "Freiwilligkeit lebt und bewährt sich jenseits von Kalkulation und erwarteter Gegenleistung", erklärte Benedikt XVI., "sie sprengt die Gesetzmäßigkeiten der Marktwirtschaft. Denn der Mensch ist weit mehr als ein ökonomisch handelnder und zu behandelnder Faktor."

"Danke und 'Vergelt's Gott' für Euren Beitrag zum Aufbau einer 'Zivilisation der Liebe', die allen dient und die Heimat schafft."

"Ehrenvoller Sprechfehler" Fischers

Bundespräsident Heinz Fischer ist Sonntagabend im Wiener Konzerthaus ein - wie er es selbst nannte - "ehrenvoller Sprechfehler" unterlaufen. Er sprach dem Papst seinen Dank für die Begegnung mit Ehrenamtlichen aus - "im Einvernehmen mit seiner Eminenz Kardinal Dr. König ...". Fischer bemerkte seinen Lapsus sofort selbst, und verbesserte sich "im Einvernehmen mit seiner Eminenz Kardinal Dr. Schönborn".

Fischer: "Bitte um Entschuldigung. Es war eine Verwechslung, ein Sprechfehler, aber ein ehrenvoller Sprechfehler."

"Vergelt's Gott" zum Abschied

Knapp nach  20 Uhr hat der Papst dann seine Heimreise mit einer AUA-Maschine angetreten. Der dreitägige Österreichbesuch endete unspektakulär, aber herzlich. Der Papst verabschiedete sich am Flughafen Wien-Schwechat mit einem "aufrichtigen, herzlichen 'Vergelt's Gott'." Vor seinem Abflug würdigte er Österreich einmal mehr als "lebendige Mitte Europas". Bundespräsident Heinz Fischer sagte dem Papst zum Abschied: "Auf Wiedersehen Eure Heiligkeit".

Fischer betonte zum Abschied, "das Oberhaupt der katholischen Kirche empfangen zu dürfen, das Österreich so gut kennt, aber gleichzeitig seinen Blick auf den gesamten Erdball richtet, hat diesem Besuch einen ganz besonderen Charakter verliehen. Wind und Wetter haben ihn nicht beeinträchtigen können."

(APA/Red.)


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