Kampf gegen Rauchen: 85.000 mischten mit

(c) Erwin Wodicka
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Die EU-Kommission holte die Meinung zu Verkaufsverboten in Automaten etc. ein. 85.000 Antworten sind eingegangen. Ein großer Teil davonstimmt mit den Bemühungen der EU überein, den Tabakkonsum einzuschränken.

Brüssel/C.d. Die EU erhöht den Druck im Kampf gegen das Rauchen. Mittwoch legte die Kommission die Ergebnisse der öffentlichen Konsultation zu ihrer geplanten Richtlinie zu den Tabakwaren vor. 85.000 Antworten sind eingegangen. Ein großer Teil davon, so heißt es, stimmt mit den Bemühungen der EU überein, den Tabakkonsum einzuschränken. Es gab viele Beiträge einzelner Bürger, aber auch Stellungnahmen der Wirtschaft, von NGOs und von Behörden.

Die Argumentation der Kommission: Rauchen ist die Ursache Nummer eins für vermeidbare Krankheiten und führt EU-weit zu mehr als 650.000 Todesfällen pro Jahr. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) geht davon aus, dass weltweit allein in diesem Jahr fast sechs Millionen Menschen am Tabakkonsum sterben werden. Bis 2030 könnte die Zahl auf acht Millionen steigen, wenn nichts unternommen wird, um diesen Trend umzukehren.

Vier Maßnahmen stehen daher für EU-Gesundheitskommissar John Dalli bei seiner Initiative im Vordergrund: Gesetzlich vorgeschriebene Warnbilder auf Verpackungen in verbindlicher Größe; unattraktive Verpackungen; die Regulierung schädlicher und abhängigkeitsverstärkender Stoffe in den Tabakwaren und die Beschränkung bzw. das Verbot des Verkaufs im Internet oder in Automaten. Nun wird ein endgültiger Legislativvorschlag ausgearbeitet, der dann im Laufe des nächsten Jahres zusammen mit dem Ergebnis der Analyse der abgegebenen Stellungnahmen veröffentlicht wird.

Kommissar Dalli betonte gestern, dass er sich mit seiner Initiative vor allem an junge Raucher zwischen 25 und 34 Jahren wenden will und dabei die positiven Aspekte des Ausstiegs hervorheben möchte. Derzeit raucht in der EU jeder Dritte.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.07.2011)


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