Der Papst nimmt mit dem Namen auch Bezug auf Franz Xaver.
Wien/Vatikanstadt/D.n. Zumindest eines steht seit Donnerstag, dem Tag eins nach der Wahl des neuen Papstes, fest: Der Bischof von Rom heißt Franziskus – und nicht Franziskus I.: Zu dieser Klarstellung sah sich der Sprecher des Vatikans, Federico Lombardi, wie der Papst Jesuit, veranlasst.
Dabei muss diese Regelung nicht für alle Zeiten gelten: Franziskus könnte doch auch dereinst zu Franziskus I. mutieren. Dieser Fall tritt dann ein, wenn ein Nachfolger denselben Namen wählen sollte. Was bisher kaum Beachtung fand: Der neue Papst könnte mit seinem Namen nicht nur auf Franz von Assisi Bezug nehmen. Sondern (auch) auf einen anderen Heiligen, der dem Jesuiten gleichfalls nahestehen müsste: Franz Xaver (1506–1552), Mitbegründer eben dieses Ordens und großer Missionar.
Ist die Frage mit oder ohne römische Zahl nun also vorerst gelöst, stellt sich im deutschen Sprachraum gleich die nächste: Heißt der neue Papst hierzulande Franziskus – oder Franz, wie einige deutsche Medien bereits getitelt haben. Diffizil. Vor allem auch, weil der Name des Papstes im Hochgebet jeder Messfeier genannt wird. Dem Vernehmen nach wollten sich die Bischöfe deutscher Zunge dazu noch in Rom beraten. Favorit: Franziskus. Klingt besser als Franz.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 15.03.2013)