Missbrauch: Vorwurf gegen Benedikt XVI.

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Die Klasnic-Kommission präsentiert heute ihr Buch. Kritik am Umgang mit dem Thema Missbrauch, an die katholischen Kirche.

Wien. Sexuelle Gewalt gegen Kinder und Jugendliche ist nicht nur ein Problem der katholischen Kirche. Darauf weist auch der katholische Publizist Hubert Feichtlbauer in seinem Beitrag für ein Buch hin, das die Opferschutzanwaltschaft unter Leitung Waltraud Klasnics heute, Dienstag, präsentieren wird.

Aber das Kommissionsmitglied scheut auch nicht davor zurück, Finger in Wunden zu legen, die die katholische Kirche speziell betreffen: Zölibat und Vertuschung von Fällen. „An dieser Vertuschungspraxis war der Vatikan maßgeblich beteiligt“, schreibt er. Feichtlbauer erinnert an die Mahnung des damaligen Chefs der Glaubenskongregation, Kardinal Joseph Ratzinger (des späteren Benedikt XVI.), dass Missbrauchsfällen gewissenhaft nachzugehen sei und Schuldige „angemessen“ bestraft werden müssten – aber es dürfe nichts an die Öffentlichkeit dringen. Zum Zölibat formuliert Feichtlbauer vorsichtig: Man dürfe das Thema bei einer „Neuaufstellung“ der Kirche nicht ausklammern. (d.n.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.11.2013)

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